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Klare Forderungen der Genossenschaften an Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow

  • 02.07.2019
  • Pressemitteilungen

Erfurt. Miteinander einen ehrlichen Dialog führen. Gemeinsame Interessen ausloten und Konkretes sondieren. Darum ging es bei „Politik trifft Praxis“ des Genossenschaftsverbandes – Verband der Regionen e. V. im Erfurter Steigerwaldstadion. Dort diskutierten Mitgliedsgenossenschaften mit Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow über zentrale Fragen der Versorgung und der Stärkung des ländlichen Raumes.

Angesprochen wurden Themen wie Öffentlicher Nahverkehr, medizinische Versorgung, Einkaufsmöglichkeiten, bezahlbares und altersgerechtes Wohnen, die neue Düngemittelverordnung in der Landwirtschaft und die Leistungen der Regionalbanken für den Mittelstand. Dazu Vorstandsvorsitzender Ralf W. Barkey: „Leider passt das Angebot mancherorts nicht so, wie es wünschenswert wäre. Und dort, wo sich die Kommune zurückziehen muss, springen dann die Bürgerinnen und Bürger ein – häufig initiiert und koordiniert von Genossenschaftsbanken.“ Genossenschaften organisieren dann den Betrieb von Schwimmbädern, Dorfgaststätten oder Dorfläden und inzwischen sogar die hausärztliche Versorgung sowie die Energieversorgung.

„Das in Genossenschaften praktizierte Zusammenwirken Einzelner für ein gemeinsames Ziel, ist ein Beispiel für gelebten sozialen Zusammenhalt in unserer Gesellschaft. Dieser Zusammenhalt ist aus meiner Sicht eines der Schlüsselthemen, denen sich Politik und Gesellschaft heute stellen müssen. Deshalb schätzt die Landesregierung das Engagement der Genossenschaften im Freistaat,“ erläuterte Ministerpräsident Ramelow.

Der Termin war umso wichtiger, da im Spätherbst Landtagswahlen anstehen. Auch ein Grund für den Genossenschaftsverband zu bilanzieren: Was stand im Koalitionsvertrag? Was wurde eingehalten? Wo könnte mehr passieren? Barkey zum Engagement der rot-rot-grünen Landesregierung: „Die Regierungskoalition formuliert deutlich, welche Bedeutung Genossenschaften für Sicherung und Ausbau der öffentlichen Daseinsvorsorge haben.“ Jedoch ebenso deutlich formulierte er, dass die konkrete Unterstützung der Politik fehle: „Es gibt keine speziellen Unterstützungs- und Beratungsprogramme für Kommunalpolitiker, die sich genossenschaftlichen Lösungen nähern. Genossenschaftliche Gründungen werden zudem nicht so gefördert wie Gründungen in anderen Rechtsformen.“

Runden wie in Erfurt werben vor allem für gegenseitiges Verständnis und um Unterstützung gemeinsamer Projekte. Denn Genossenschaften können gleich dreifach wirken und geben verlässliche Antworten auf anstehende Herausforderungen: Sie bieten konkrete Lösung gegen ein Versorgungsdefizit an, stärken das soziale Miteinander und schaffen individuelle Zufriedenheit.

158 Genossenschaften zählt der Genossenschaftsverband in Thüringen zu seinen Mitgliedern. Besonders stark sind mit 107 Genossenschaften im Freistaat die Sparten im Landwirtschafts- und Agrarbereich vertreten.

Sprechen Sie hierzu gerne an:

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