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Journalistenpreis BlaueBoje „Wirtschaft vor Ort“ 2021/2022

  • 10.11.2022
  • Pressemitteilungen

Zum 15. Mal haben die Volksbanken und Raiffeisenbanken in zwölf Bundesländern die Journalistenpreise BlaueBoje rund um das Thema „Wirtschaft vor Ort“ vergeben. Aus 230 eingesendeten Wettbewerbsbeiträgen wählte die unabhängige Fachjury die qualitativ Besten aus und prämierte vier Beiträge mit insgesamt 15.000 Euro, darunter zwei Printbeiträge in Zeitungen, eine TV-Reportage sowie eine Multimedia-Story.

„Der Journalistenpreis BlaueBoje will bewusst Qualitätsjournalismus fördern“, betont Jürgen Wache, Vorstandssprecher der Hannoverschen Volksbank, für die veranstaltenden Genossenschaftsbanken. „Damit unterstützen und bestätigen wir Journalistinnen und Journalisten so arbeiten zu können, wie es unsere Demokratie ermöglicht: unabhängig und ungehindert, mit solider Recherche, Wahrhaftigkeit, Sachlichkeit und Nähe zu den Menschen. Davon profitieren wir alle.“

Der Journalistenpreis der Genossenschaftsbanken wird seit 2004 ausgeschrieben. Ausgezeichnet werden herausragende Beiträge quer durch alle Medien, die das Thema „Wirtschaft vor Ort“ in seiner Bedeutung und Komplexität transparent machen und der Öffentlichkeit nahebringen.

Die Preisträger und Preisträgerinnen für das Jahr 2022 sind:

1. Preis: Yves Bellinghausen, Wasserstoff von der Insel, Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung

2. Preis: Christian Esser, Manka Heise, „Turbo, Tempo, Tesla – Elon Musk in Brandenburg“, ZDF-Magazin Frontal

3. Preis: Jan Rübel, „In nächster Nähe, so fern“, Frankfurter Rundschau

Sonderpreis: Christian Salewski, Felix Rohrbeck, „Sneakerjagd“, Flip/NDR/ZEIT, STRG_F

Der unabhängigen Fachjury gehören unter anderen an: Helmut Dahlmann, freier Journalist und langjähriger Vorsitzender des Deutschen Journalistenverbandes NRW, Wolfgang Kleideiter, stellvertretender Chefredakteur a. D. der Zeitungsgruppe Münsterland/Westfälische Nachrichten, Yasmin Osman, Redakteurin beim Handelsblatt, Jens Reddeker, Redakteur für die Neue Westfälische, Anselm Richard, Chefredakteur a. D. des Wochenblattes für Landwirtschaft & Landleben, Claudia Schall, Chefredakteurin Radio Köln, sowie Ulli Tückmantel, Pressesprecher der Bezirksregierung Münster und Chefredakteur a. D. der Westdeutschen Zeitung.


Und so urteilt die Jury:

1. Preis (5.000 Euro): Yves Bellinghausen, freier Journalist, „Wasserstoff von der Insel“, Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung

Nachdem die "Butterfahrten" endeten, war Helgoland lange einfach nur pleite. Das wollte der Insel-Bürgermeister ändern. Nach dem Bau von vier großen Offshore-Windparks soll nun ein Terminal für Wasserstoff im Vorhafen errichtet werden. Helgoland soll zukünftig zum zentralen Wasserstofflieferanten der Nordsee und für industrielle Abnehmer am Festland ausgebaut werden. Ein hochspannendes und aktuelles Thema, sehr gut aufbereitet in einem Printbeitrag über ehrgeizige Zukunftspläne auf der Insel Helgoland.

Lobend erwähnt die Jury auch Bellinghausens zweiten eingereichten Wettbewerbsbeitrag „Batterien aus Rheingold“, Tagesspiegel. Thema sind die Lithium-Vorkommen im Oberrhein, die per Geothermie aus Thermalwasser gefiltert werden sollen. Auch hier handelt es sich um ein innovatives Thema, das professionell und faktenreich aufbereitet wurde.

2. Preis (4.000 Euro): Christian Esser, Manka Heise, Chefreporter Investigativ für RTL News, „Turbo, Tempo, Tesla – Elon Musk in Brandenburg“, ZDF-Magazin Frontal

Die Journalisten Christian Esser und Manka Heise haben den Bau des Tesla-Giga-Werks in Brandenburg monatelang exklusiv mit der Kamera begleitet. Dabei haben sie viele Aspekte des Projektes kritisch beleuchtet: die geplante Bauphase von einem Jahr, Politikerehrgeiz und Profitstreben, Bürger- und Umweltinteressen, aber auch den Arbeitsschutz in den Musk-Werken. Die beiden Journalisten dokumentieren, wie Politik und Behörden bei dem Turbo-Tempo an ihre Grenzen kommen und die Proteste der Bürger*innen wachsen. Denn das Werk soll mitten im Trinkwasserschutzgebiet gebaut werden.

Esser und Heise haben eine unaufgeregte, faktenreiche Reportage gedreht und mit einer Vielzahl von Parteien gesprochen, so dass die Zuschauer*innen einen umfassenden Überblick über die vielen unterschiedlichen Interessen an diesem Projekt erhalten. Dabei überlassen es Esser und Heise den Zuschauer*innen, sich eine eigene Meinung zu bilden. Eine spannende, gründlich recherchierte Investigativgeschichte.

3. Preis (3.000 Euro): Jan Rübel, Journalist bei Zeitenspiegel Reportagen Reinhardt & Partner, „In nächster Nähe, so fern“, Frankfurter Rundschau

300.000 Menschen mit Handicap arbeiten in Deutschland in Werkstätten für Behinderte – ein weitgehend unbekannter Markt. Jan Rübel zeigt die beiden Seiten dieser Parallelwelt unserer Wirtschaft. Für die einen bilden die Arbeitsplätze in diesem Segment einen geschützten Raum, für die anderen bedeuten sie einen Ausschluss vom normalen Arbeitsmarkt. Fallbeispiele machen deutlich, wie sich die Menschen mit Handicap in dieser Umgebung fühlen, welche Rechte sie haben und wie sie sich unter Umständen in den normalen Arbeitsmarkt integrieren können. Gründlich recherchierte Hintergrundinformationen über einen Arbeitsmarkt, den kaum jemand kennt. Eine wichtige und erhellende Reportage, die sensibel geschrieben ist.

Sonderpreis (3.000 Euro): Christian Salewski, freier Journalist, Co-Gründer und Chefreporter „Flip“ und Felix Rohrbeck, freier Journalist, Co-Gründer und Chefredakteur „Flip“,„Sneakerjagd“, Flip/NDR/ZEIT, STRG_F

Christian Salewski und Felix Rohrbeck haben die getragenen Sneaker von Prominenten mit GPS-Sendern präpariert und verfolgen so ihren Weg zurück in die Läden der Hersteller oder in die Altkleiderbox. Sie wollen die Versprechen vieler Sneaker-Hersteller überprüfen, dass aus alten Schuhen etwas Nachhaltiges produziert wird. Aber stimmt das auch? Die Journalisten entlarven mit ihrem Team mit dieser Multimedia-Story die Marketinglügen der Hersteller. Von der Einbeziehung von Prominenten über die aufwendigen Recherchen bis hin zu den crossmedialen Ausgabeformen – es ist eine innovative Form von investigativem Wirtschaftsjournalismus. Das Thema und die Kanäle, über die es ausgespielt wird, sind so ausgewählt, dass vor allem auch junge Menschen angesprochen werden.

Sprechen Sie hierzu gerne an:

Sabine Bömmer Profil bild
Pressesprecherin Schülergenossenschaften

Sabine Bömmer

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