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Diskussion um agrarstrukturelles Leitbild in Brandenburg: Besonderheiten der Agrargenossenschaften berücksichtigen und deren Potenziale nutzen

  • 15.06.2020
  • Pressemitteilungen
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Berlin. „Wir begrüßen den Antritt von Brandenburgs Landwirtschaftsminister Vogel, Überlegungen zu einem agrarstrukturellen Leitbild einen konstruktiven Dialogprozess voranzustellen. Gleichzeitig fordern wir, dass ein mögliches Agrarstrukturgesetz nicht nur den Besonderheiten von Agrargenossenschaften und ihren wichtigen Funktionen für den ländlichen Raum ausreichend Rechnung trägt, sondern auch deren Potenziale für eine nachhaltige Agrarstruktur besser genutzt werden“, sagt Marco Schulz, Vorstandsmitglied des Genossenschaftsverbandes. „Anderenfalls besteht die Gefahr – wie die Diskussion um Agrarstrukturgesetze in anderen Bundesländern zeigt – dass gut gemeinte Agrarstrukturpolitik die positive Entwicklung der örtlichen Landwirtschaftsbetriebe behindert und sich im Extremfall in das Gegenteil verkehrt.“

Eine zentrale Forderung des Genossenschaftsverbandes ist es, dass die Potenziale des Genossenschaftsmodells, wie es in Agrargenossenschaften gelebt wird, aktiv für eine nachhaltige agrarstrukturelle Entwicklung genutzt werden. „Gerade Agrargenossenschaften stehen mit ihren Mitgliedern für eine nachhaltige Agrarstruktur, für eine breite Streuung des Eigentums, örtliche Verankerung sowie Verantwortung und Wertschöpfung in der Region“, so Marco Schulz.

Aus Sicht des Genossenschaftsverbandes ist dies in den bisher vorgelegten agrarstrukturellen Zielsetzungen des Ministeriums noch nicht hinreichend berücksichtigt. Es besteht demnach vielmehr die Gefahr, dass Agrargenossenschaften in ihrer Entwicklung behindert werden. „Das ist nicht in unserem Sinne und kann auch nicht im Sinne des Gesetzgebers sein“, so Marco Schulz. Er ergänzt: „Aus diesem Grunde haben wir die Möglichkeit gerne aufgegriffen, uns aktiv am nun beginnenden und von Minister Vogel angestoßenen Dialogprozess zu beteiligen.“

Die Agrargenossenschaften fordern bei ordnungspolitischen Eingriffen in den Bodenmarkt eine Gleichbehandlung durch die rechnerische Zuordnung der bewirtschafteten Fläche auf die einzelnen Mitglieder sowie die Gleichstellung ihrer Mitglieder beim Erwerb landwirtschaftlicher Flächen, sofern sie diese langfristig an ihre Genossenschaft verpachten. Genossenschaften sind ein Zukunftsmodell und bieten gerade auch für Junglandwirte im Zuge des Generationswechsels eine attraktive Möglichkeit, als Mitglied und Mit-Unternehmer Verantwortung in einem landwirtschaftlichen Betrieb zu übernehmen. „In keiner anderen Rechtsform ist eine gleichberechtigte Beteiligung so einfach möglich wie in Genossenschaften“, betont Vorstand Marco Schulz.

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Agrargenossenschaften prägen als Mehrfamilienbetriebe die Landwirtschaft in Brandenburg. Sie stehen für eine nachhaltige und zukunftsweisende Agrarstruktur, regionale Wertschöpfung, breite Streuung des Eigentums an Boden, demokratische Unternehmensführung und Verantwortung für den ländlichen Raum. Im Genossenschaftsverband – Verband der Regionen e.V. sind die meisten der Agrargenossenschaften in Brandenburg und in den ostdeutschen Bundesländern organisiert.


Der Genossenschaftsverband – Verband der Regionen e.V. vertritt die Interessen von rund 2.600 Mitgliedsunternehmen in 14 Bundesländern, die zusammen rund acht Millionen Mitglieder haben. Zudem ist er für seine Mitgliedsgenossenschaften Prüfungs- und Beratungsverband sowie Bildungsträger. Als moderner Dienstleister betreut der Verband Unternehmen aus den Bereichen Kreditwirtschaft, Landwirtschaft, Handel, Gewerbe und Dienstleistungen sowie Energie, Versorgung und Immobilien. Der Genossenschaftsverband hat Verwaltungssitze in Neu-Isenburg, Düsseldorf und Hannover. Dazu kommen die Standorte in Baunatal, Berlin, Forsbach, Leipzig, Münster, Rendsburg und Schwerin.

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