Mitgliedsgenossenschaften entwickeln sich insgesamt positiv
Die Mitglieder des Genossenschaftsverbandes hielten 2020 den Herausforderungen der Pandemie-Situation stand. Vor allem die Kredit-, Agrar- sowie die gewerblichen Waren- und Dienstleistungsgenossenschaften erwirtschafteten im abgelaufenen Kalenderjahr jeweils ein Umsatzplus. „Die Kreditgenossenschaften haben während der Corona-Krise einen entscheidenden Beitrag für den Erhalt funktionsfähiger regionaler Wertschöpfungskreisläufe und die wirtschaftliche Stabilität in ihren Regionen geleistet“, betonte der stellvertretende Vorstandsvorsitzende Siegfried Mehring im Rahmen des Verbandstages. „Dabei konnten die 349 Kreditgenossenschaften unseres Verbandsgebietes ihre Marktposition auch im herausfordernden Umfeld der vergangenen Monate stärken.“ Im Geschäftsjahr 2020 ist das Kreditvolumen der Volksbanken und Raiffeisenbanken um 6,4 Prozent auf 332,9 Milliarden Euro angewachsen.
Auch die Agrargenossenschaften entwickelten sich erfolgreich. Neben der Corona-Pandemie hätten die weiterhin schwierige Erntesituation wie auch unsichere politische Rahmenbedingungen die Arbeit der Mitglieder zusätzlich erschwert. Dennoch konnten „unsere 527 Agrargenossenschaften 2020 einen Umsatz in Höhe von rund 1,4 Milliarden Euro erzielen – dies ist ein Plus von 4,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr“, berichtete Vorstandsmitglied Marco Schulz. Er betonte jedoch zugleich, dass die Jahresergebnisse der Agrargenossenschaften dabei sehr differenziert ausgefallen seien. Unsicherheiten spielten hier eine große Rolle. „Die politischen Rahmenbedingungen müssen endlich zu mehr Planungssicherheit führen“, forderte Schulz.
Die 647 in der Fachvereinigung der gewerblichen Waren- und Dienstleistungsgenossenschaften organisierten Mitgliedsunternehmen erwirtschafteten 2020 einen aggregierten Umsatz in Höhe von rund 38,8 Milliarden Euro – und somit ein Plus von 1,7 Prozent gegenüber 2019. Die genossenschaftlichen Mitglieder haben dabei jedoch aufgrund ihrer Heterogenität unterschiedlich stark auf die gesellschaftlichen Herausforderungen reagiert: So profitierten unter anderem die Gesundheits- oder Konsumgenossenschaften ebenso wie Genossenschaften der Digitalisierungs-, Handwerks- sowie Heimbaubranche in der Pandemie. „Die Krise betrifft dagegen insbesondere Genossenschaften aus den Branchen Gastronomie und Hotelgewerbe, aus den Bereichen Kultur, Friseur- und Schuhmacherhandwerk oder Beförderung “, fasste Peter Götz, Mitglied des Vorstandes, zusammen.
Ebenfalls von den Auswirkungen der Pandemie betroffen waren die 422 landwirtschaftlichen Waren- und Dienstleistungsgenossenschaften mit einem Umsatz von 16,9 Milliarden Euro (minus 3,2 Prozent). Die 655 Energie-, Immobilien- und Versorgungsgenossenschaften blieben mit rund 363 Millionen Euro Umsatz auf Vorjahresniveau.