Newsletter Fachvereinigung ländliche Genossenschaften Ausgabe 03/23

Liebe Mitglieder,
liebe Leser*innen,

heute erhalten Sie die erste Ausgabe unseres Newsletters „Ländliche Waren- und Dienstleistungsgenossenschaften“.

„Noch ein Newsletter – ist es noch nicht genug mit Informationen?“ denken Sie vielleicht jetzt. Genau, das ist unsere Motivation und unser Ansporn:
Wir werden Sie nicht mit noch mehr Informationen „zuschütten“. Wir werden sichten, bewerten, sortieren, konzentrieren und nach Schwerpunkten berichten – wie im heutigen ersten Newsletter mit dem Schwerpunkt Nachhaltigkeit. Immer mit dem Fokus auf Ihre Genossenschaften: ab sofort über aktuelle politische Entwicklungen und wissenswerte Hintergründe, interessante Betriebe und unsere Teams. Dazu informieren wir über Neuigkeiten und Termine aus der genossenschaftlichen Verbandsfamilie.

Falls Ihnen ein Thema zu kurz kommt oder Sie uns Anregungen zum Newsletter haben, sprechen Sie uns an oder schreiben uns. Leiten Sie den Newsletter auch gerne an interessierte Personen in Ihrem Umfeld und Ihrer Genossenschaft weiter! Die nächste Ausgabe erscheint im Mai 2023. Wir wünschen viel Spaß beim Lesen!

Ihr Team Ländliche Waren- und Dienstleistungsgenossenschaften

Welche Aufgaben haben Sie als Nachhaltigkeitsbeauftragte?
Als Nachhaltigkeitsbeauftragte laufen bei mir die wesentlichen Fäden zur Nachhaltigkeit zusammen. Ich bin Ansprechpartnerin für die Nachhaltigkeit in unserem Unternehmen. Ferner bin ich verantwortlich für die Informationsbeschaffung und trage diese zusammen. In unserem Unternehmen war vor unserem Nachhaltigkeitsprojekt zur Berichterstattung nach dem Deutschen Nachhaltigkeitskodex (DNK) keine Nachhaltigkeitsstrategie vorhanden. Als neu ernannte Nachhaltigkeitsbeauftragte musste ich mich erst Informieren und Fachwissen zusammentragen, aber auch Projektschritte planen und umsetzen. Das Fachwissen konnte ich mir u.a. über den zertifizierten Nachhaltigkeitsmanager der GenoAkademie aneignen. Aber darüber hinaus ist der enge Austausch mit der Geschäftsführung wesentlich, denn Nachhaltigkeit sollte auch auf unternehmerischen Belange einzahlen. Der Austausch beschränkt sich dabei jedoch nicht nur auf die Geschäftsführung und auf die Projektgruppe, ich versuche auch Mitarbeitende im Thema Nachhaltigkeit abzuholen. Wie bei jedem Projekt spielt Kommunikation eine wesentliche Rolle, um den Umsetzungsmaßnahmen und Veränderungen im Unternehmen positiv und offen gegenüberzustehen und Nachhaltigkeit als wichtiges Kernthema zur zukünftigen Ausrichtung der Raiffeisen Centralheide eG zu erkennen.

Warum beschäftigt sich die Raiffeisen Centralheide eG mit der Nachhaltigkeit?
Wir sind zum einen von der CSRD-Berichtspflicht, also einer gesetzlich vorgeschriebenen Nachhaltigkeitsberichterstattung betroffen. Darüber hinaus möchten wir uns als Unternehmen frühzeitig gut aufstellen. Dazu gehört insbesondere die Erarbeitung einer Datengrundlage, die in den kommenden Jahren weiter ausgebaut wird und unser Nachhaltigkeitsmanagement sowie auch unsere Berichterstattung bei der nachhaltigeren Entwicklung unserer Genossenschaft unterstützt. Es sind zudem natürlich auch weitere Interessensgruppen wie z.B. unsere Mitglieder, Kunden und Lieferanten und bei uns auch insbesondere die Region, die an einer nachhaltigeren Ausrichtung der Raiffeisen Centralheide ein berechtigtes Interesse haben. Nachhaltigkeit steht dabei nicht im Gegensatz zu wirtschaftlichen Zielen, so können beispielsweise Prozesse neu überdacht werden, Energie- und Ressourcenverbräuche dokumentiert und optimiert werden. Zahlen, Daten und Fakten sind dabei unerlässlich für die Glaubwürdigkeit. Es gibt also gute Gründe sich mit der Nachhaltigkeit des eigenen Unternehmens zu beschäftigen.

Wie setzt die Raiffeisen Centralheide eG die Anforderungen der Nachhaltigkeit um?
Die Anforderungen der Nachhaltigkeit an das eigene Unternehmen sind umfangreich. So sind nicht nur ökologische, sondern auch insbesondere soziale, ökonomische und auch Aspekte der Unternehmensführung zu berücksichtigen. Nicht alle Aspekte können im gleichem Umfang direkt und in aller Tiefe betrachtet werden. Es macht Sinn, sich erst einmal einen Status-Quo, beispielsweise durch den AWADO-Nachhaltigkeits-Check, zu erarbeiten. Der Anfang ist es, sich eine fundierte Datengrundlage zu beschaffen und diese fortwährend auszubauen. Als Handelsunternehmen sind wir mit unseren unterschiedlichen Geschäftsbereichen Agrarhandel, Energie, Tankstellen und Märkte sehr divers aufgestellt. Es gibt untereinander nur kleinere Synergien, eine Positionierung hinsichtlich der Nachhaltigkeit erfolgt für die Geschäftsbereiche größtenteils unterschiedlich. Dazu kommen unsere vielen Geschäftsstellen in der Region, diese sind wiederrum teils neu, teils aber auch schon älter, sodass auch hier unterschiedlicher Aufwand anfällt. Sei es die Investitionen in die Modernisierung der Gebäude und Anlagen, Installation von Photovoltaik für die Eigenversorgung oder auch der Wechsel auf LED-Beleuchtung.
Im sozialen Bereich haben wir Jobrad und Grippeschutzimpfungen eingeführt. Auch die Erweiterung der Benefits, hilft dabei Mitarbeitende langfristig an das Unternehmen zu binden, das wiederrum zahlt auch auf die Zufriedenheit und auf den wirtschaftlichen Erfolg des Unternehmens ein. Zudem haben wir vor kurzem ein Ideenmanagement eingeführt. Die Ideen können direkt oder auch anonym eingereicht werden. Im Rahmen der jährlichen Betriebsversammlung haben wir zudem unser Nachhaltigkeitsmanagement vorgestellt, es werden auf einmal langjährige Prozesse aufgrund der Nachhaltigkeit neu hinterfragt und optimiert, so konnten wir beispielsweise jüngst den Papierverbrauch unserer Logistik bzw. auf dem Lager reduzieren. Weitere Umsetzungsmaßnahmen werden die weitere Digitalisierung unserer Prozesse und Logistik sein. Ferner werden wir verstärkt in die Aus- und Fortbildung unserer Mitarbeitenden investieren.

Wie hat die Verbandsfamilie Sie in der nachhaltigeren Ausrichtung Ihrer Genossenschaft unterstützt?
Im Rahmen des Pilotprojektes hat der Genossenschaftsverband – Verband der Regionen e.V. bzw. die AWADO Agrar- und Energieberatung GmbH uns dabei unterstützt, die Anforderung des Gesetzgebers und auch der unterschiedlichen Treiber für uns zu definieren. Darauf aufbauend wurde der AWADO-Nachhaltigkeits-Check mit uns durchgeführt, gemeinsam haben wir einen Status-Quo der Nachhaltigkeit erarbeitet. Auch beim Projektmanagement war die Unterstützung für uns sehr wichtig, da wir noch nicht über die Expertise verfügten, wie man ein Nachhaltigkeitsprojekt gestaltet und umsetzt. Gemeinsam haben wir einen stimmigen Projektablauf für die Raiffeisen Centralheide entwickelt. Derzeit sind wir in der DNK-Berichterstellung, auch hier hat die AWADO uns mit ihrem Feedback unterstützt. Unser aktueller Berichtsentwurf liegt mittlerweile beim DNK zur Prüfung. Wir werden aber auch darüber hinaus durch die Verbandsfamilie unterstützt, beispielsweise um die zusätzlichen Anforderung der CSRD-Berichterstattung umzusetzen, die bei der DNK-Berichterstattung noch nicht berücksichtigt wurden. Die Unterstützung und auch der Zugriff auf diese Expertise war und ist für uns sehr hilfreich.

Welchen Tipp würden Sie Genossenschaften geben, die sich der Herausforderung der Nachhaltigkeitsberichterstattung stellen?
Es ist wichtig Projektverantwortliche, also wie in meinem Falle zumindest eine Nachhaltigkeitsbeauftragte zu bestimmen und nicht nur fachlich zu befähigen, auch zeitliche Kapazitäten sind nicht zu unterschätzen. Als Nachhaltigkeitsbeauftragte ist es wichtig intrinsisch motiviert zu sein und auch von der Bedeutung der Nachhaltigkeit für das Unternehmen überzeugt zu sein. Gerade in den Anfängen muss viel intern recherchiert werden und geschaut werden, wo und bei wem die erforderlichen Informationen zu finden sind, da muss man manchmal ausdauernd sein. Nachhaltigkeit ist nicht nur ein One-Man-Show, das war uns schnell bewusst. Wir haben einen Arbeitskreis gegründet, der Austausch des Arbeitskreises hat uns insbesondere in der Informationsbeschaffung enorm weitergeholfen. Ein abschließender Tipp: Es ist wichtig, sich mit den entsprechenden Anforderungen umfangreich vertraut zu machen -, bei uns war das Ziel vorerst der DNK-Bericht.

Für die VATs Ware lag dabei ein Schwerpunkt auf das Thema Personal. So macht beispielsweise der Fachkräftemangel nicht mehr vor der Agrarbranche und auch den ländlichen Regionen, in denen unsere Genossenschaften vorwiegend vertreten sind, halt. Zuwanderung muss dabei sicherlich ein Teil der Lösung sein. Es ist aber unerlässlich sich gezielt mit der eigenen Arbeitgebermarke – also der Attraktivität der Genossenschaft für Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen zu beschäftigen. Dies umfasst die Wirkung des Unternehmens in der Öffentlichkeit und vor allem auch in den Sozialen Medien ebenso den Rekrutierungsprozess von neuen Mitarbeitern und Strategien der Personalentwicklung. Mit exzellenter Fachexpertise und nicht weniger unterhaltsam hat Professor Dr. Uwe P. Kanning von der Hochschule Osnabrück den Genossenschaften gezeigt, dass es sich lohnt zweimal in der Personalauswahl mindestens zweimal auf die Bewerber zu schauen, Einstellungsgespräche gut zu strukturieren und die wirklich richtigen Fragen zu stellen. Dabei wurde deutlich, dass auch ein misslungenes Anschreiben oder ein Rechtschreibfehler noch lange kein KO-Kriterium sein darf, wenn man gute Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen sucht. Es lohnt sich hier ein Blick auf den YouTube-Kanal von Professor Dr. Uwe P. Kanning: https://www.youtube.com/@UwePeterKanning

Ein weiterer Schwerpunkt war auf den Wandel in der Logistik gesetzt. Zweifellos ist der Druck auf den Verbrennungsmotor mit fossilem Treibstoff groß. Aber gibt es derzeit im Transport bzw. bei den Antriebstechniken schon gute Alternativen? Ist es möglich und sinnvoll schon jetzt auf Alternativen zum bewährten Dieselmotor zu setzen? Was kann Wasserstoff oder Elektro hier tatsächlich schon leisten? Was ist wirtschaftlich und was ist praktikabel? Prof. Dr. Hans-Jürgen Pfisterer von der Hochschule Osnabrück beschäftigt sich als Experte für Elektronik und Antriebstechnik mit diesen Fragestellungen – allerdings bleiben hier im Moment noch viele Fragen offen insbesondere, wie die von der Politik künftig geforderten Co2-Standards eingehalten werden sollen.

Sind vegane Produkte als Chance oder Killer für die Milchwirtschaft zu sehen? Genau diese Themen wurden mit Prof. Dr. Katharina Riehn auf den VATs Milch diskutiert. Die Frage nur eindimensional beantworten zu wollen, wäre ein falscher Ansatz. Der Vortrag hat wissenschaftlich fundiert aufgezeigt, was zum einen Verbrauchern wichtig ist, wie sich das Konsumentenverhalten ändert und Produkte sich weiterentwickeln. Aber auch die Situation im Handel, bei den Herstellern und auch der Milchlieferanten und Milcherzeugungsbetriebe wurde dabei ganzheitlich betrachtet.Wie die Rohstoffbewertung und Kosten in der Wertschöpfungskette Milch zu sehen sind erläuterten Prof. Dr. Holger D. Thiele vom ife Institut für Ernährungswirtschaft Kiel und Christian Heinrich Rühmann von der Fachhochschule Kiel. Die Rohmilchgüteverordnung (RohmilchGütV) regelt seit 2021 die Untersuchung, Bewertung und Bezahlung der Anlieferungsmilch. Wie aber unterscheiden sich dabei die Milchpreissysteme im Vergleich verschiedener Molkereien? Sind dabei gesamtwirtschaftlich milchmengenbasierte oder inhaltsstoffbasierte Milchpreissysteme sinnvoll? Fragen, die bei den Teilnehmenden auf großes Interesse gestoßen sind. Aktuelle Publikationen und Branchenberichte zur Milch finden Sie vom ife Institut für Ernährungswirtschaft Kiel unter https://www.ife-ev.de/.

Unsere Termine für die Vortrags- und Aussprachetage (VATs) 2024 finden Sie hier:

07.02.-08.02.2024 (Hamburg) VAT Milch Hauptamt

14.02.-15.02.2024 (Hamburg) VAT Milch Ehrenamt

27.02.-28.02.2024 (Melle) VAT Ware Hauptamt

29.02.-01.03.2024 (Melle) VAT Ware Ehrenamt

Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme und weitere interessante Themen auf den VATs im kommenden Jahr!

Nachhaltigkeit und Landwirtschaft – eigentlich eine Selbstverständlichkeit, schließlich wurde in der Landwirtschaft die Nachhaltigkeit – das Denken in Generationen – quasi erfunden. Selbstverständlich erscheint dies aber leider nicht mehr Allen und zunehmend kommt die Landwirtschaft unter Druck dies auch nachzuweisen. Dabei muss aber immer das Zusammenspiel von Wirtschaftlichkeit, Umwelt- und Ressourcenschutz und Sozialverträglichkeit betrachtet werden. Diese ist für landwirtschaftliche Betriebe mit Hilfe von RISE möglich.

Was ist RISE? RISE (Response-Inducing Sustainability Evaluation) analysiert und bewertet die ökologische, ökonomische und soziale Nachhaltigkeit von Landwirtschaftsbetrieben anhand von ausgewählten Indikatoren. Diese computerbasierte Methode wurde von der Berner Fachhochschule-HAFL entwickelt und seit dem Jahr 2000 weltweit in über 60 Ländern auf weit über 4000 Betrieben durch geschulte Berater eingesetzt. Die wichtigste Datenquelle ist ein Interview mit den Betriebsleitern. Es werden bei der RISE-Methode zehn Nachhaltigkeitsthemen mit 48 Indikatoren betrachtet. Dabei entsteht nach Auswertung aller Daten das RISE-Nachhaltigkeitspolygon (siehe Abbildung).

Das Polygon, welches die Einordnung der Ergebnisse grafisch darstellt, und die ausgewerteten Daten dienen als Grundlage für das Auswertungs-Gespräch vor Ort und ermöglichen es Potenziale, die der Betrieb hinsichtlich Wirtschaftlichkeit, Umwelt und sozialen Aspekten hat, aufzuzeigen. Daraus leiten wir geschulten Berater zusammen mit den Betriebsleitern individuelle und konkrete Maßnahmen für eine nachhaltige Betriebsentwicklung ab.

Theresa Zicker

Beraterin

Der Genossenschaftsverband und die AWADO bieten Interessierten kostenlose 20-minütige Webinare zur Nachhaltigkeit an. Mit einem Klick auf das Webinar können Sie sich gerne anmelden:

Auf der neuen bundesweiten Webplattform des Gemeinschaftsnetzwerks werden Initiativen und Akteur*innen, die sich für Nachhaltigkeit starkmachen, füreinander sichtbar gemacht. Darüber hinaus wird eine Möglichkeit zur Vernetzung und zum Austausch geboten. Schritt für Schritt sollen weitere Funktionalitäten entwickelt werden, die die Arbeit der verschiedenen Nachhaltigkeitsakteur*innen unterstützen sollen.

Weitere Informationen zum Gemeinschaftsnetzwerk können Sie im Beitrag dazu in unserem Newsroom oder unter Gemeinschaftswerk Nachhaltigkeit (gemeinschaftswerk-nachhaltigkeit.de) nachlesen.

FAIR'N GREEN ist das europäische Zertifikat für nachhaltigen Weinbau. In Europa wurden bereits fast 120 Betriebe mit über 4.000 Hektar Rebfläche zertifiziert. Mit der WEINBIET MANUFAKTUR eG aus Neustadt an der Weinstraße wurde nun die erst fünfte Winzergenossenschaft Deutschlands zertifiziert. Dabei ist das genossenschaftliche Zusammenspiel ein Schlüssel zum Nachhaltigkeitskonzept der WEINBIET MANUFAKTUR. „Wir betreiben hier social winemaking – jeder tut das was er am besten kann und dabei teilen wir effizient die eingesetzten Ressourcen“, fasst Dr. Bastian Klohr, Geschäftsführender Vorstand der MANUFAKTUR zusammen. Die Gemeinschaft lebt durch den Austausch zwischen den Winzern und Mitarbeitern. In der Kooperation teilen sich die Winzer ihre Maschinen und Investition. Das ermöglicht zum einen modernste, energieeffiziente Technik und ist zum anderen ressourcenschonend. Auch die Erträge der Genossenschaft kommen direkt denjenigen zugute, die mit höchster Traubenqualität den Grundstein zum Erfolg liefern, den Winzern.

Als ganzheitliches Nachhaltigkeitszertifikat beurteilt FAIR’N GREEN die angeschlossenen Betriebe mit einem umfassenden Kriterienkatalog, der über Umweltaspekte hinausgeht. Es kommt auf das Zusammenwirken von Umweltaspekten mit Betriebsführung, gesellschaftlichem Engagement und komplexen Wechselwirkungen der gesamten Wertschöpfungskette an, so Keith Ulrich, Vorstandsvorsitzender von FAIR’N GREEN. Dabei ist die obligatorisch zu erstellende Ökobilanz mit Kennzahlen zu Ressourcen- und Energieeinsatz sowie den Treibhausgasemissionen genauso wichtig wie die
Unternehmenswerte, der Umgang mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie die Wahrnehmung von sozialer Verantwortung. Wirtschaftliche Kennzahlen, Investitionsplanung und Innovation müssen Hand in Hand mit der Förderung von Biodiversität, geringstmöglichem Pflanzenschutz und einem ausgewogenen Bodenmanagement gehen.

„Mit dem Zertifizierungsprogramm FAIR’N GREEN wollen wir sowohl unsere aktuellen Stärken als auch weitere Verbesserungspotenziale identifizieren“, erläutert Klohr die Motivation zur Zertifizierung. Dabei sei Nachhaltigkeit mit der langfristigen Bewirtschaftung eigener Rebflächen, dem sozialen Geflecht und regionaler Verbundenheit als auch dem Teilen des ökonomischen Erfolgs seit jeher ein wichtiger Bestandteil der genossenschaftlichen Identität. „Mit der gemeinschaftlichen Traubenverarbeitung und -vermarktung erreicht die WEINBIET MANUFAKTUR heute bereits vergleichsweise geringe Ressourcenverbräuche und Emissionen pro Flasche Wein“, konkretisiert Florian Reinert, Senior Projektmanager bei FAIR’N GREEN, die Erkenntnisse der Erstzertifizierung. Die Stärke der Gemeinschaft spiegelt auch das kürzlich intensivierte Begrünungskonzept wider. Die WEINBIET--Winzer erhalten dabei kostenlos die hauseigene Saatmischung zur Begrünung der Weinberge. Das fördert die Biodiversität und hilft, die Bodenfruchtbarkeit zu verbessern.

Als wichtiges Handlungsfeld hat man bei der WEINBIET MANUFAKTUR die Minimierung der Treibhausgasemissionen identifiziert. Dabei spielt die Weinflasche eine entscheidende Rolle, weshalb bereits heute ausschließlich Leichtglasflaschen eingesetzt werden, um Ressourcen- und Energieeinsatz zu minimieren. Im vergangenen Herbst wurden bereits die Arbeitsabläufe verändert und die kühlen Nachttemperaturen zur Ernte genutzt, um Kühlenergie bei der Vergärung zu sparen. „In diesem Jahr wollen wir noch eine größere Photovoltaikanlage nachrüsten, um unseren CO2-Fußabdruck zu verringern“, so Klohr. „Insgesamt wollen wir die Biodiversität weiter fördern, unseren Ressourcenverbrauch reduzieren, das soziale Umfeld unserer MANUFAKTUR fördern und den wirtschaftlichen Erfolg mit unseren angeschlossenen Winzern teilen.“ So entstehen Weine, die Spaß machen und unter nachhaltigen Bedingungen erzeugt wurden.

Weitere Informationen: Dr. Bastian Klohr,
WEINBIET MANUFAKTUR eG I An der Eselshaut 57 I 67435 Neustadt/Weinstraße
Tel. 06321 6797-0 I E-Mail: info@weinbiet.de I Web: www.weinbiet.de

Ist Ihnen bekannt, welche Vorschriften für Sie/Ihren Betrieb relevant sein können?
Seit fünf Jahren gilt die Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) sowie das Bundesdaten-schutzgesetz (BDSG-neu). Gemäß einer Umfrage im Jahr 2022 haben nur 22 Prozent der mit Sitz in Deutschland befragten Unternehmen die Anforderungen vollständig umgesetzt. Demnach besteht in vielen Unternehmen akuter Handlungsbedarf.
Für landwirtschaftliche Unternehmen können die Vorgaben beziehungsweise das Erfüllen von Artikel 30 (DSGVO) zum Verzeichnis der Verarbeitungstätigkeiten oder Artikel 13 (DSGVO) zur Informationspflicht bei Erhebung von personenbezogenen Daten bei der betroffenen Person verpflichtend sein.

Wie ist der Umsetzungsstand in Ihrem Unternehmen?
Die Umsetzung datenschutzrechtlicher Anforderungen stellt Unternehmen vor eine Vielzahl von Herausforderungen. Die gesetzlichen Vorgaben schaffen einen dringenden Handlungs¬bedarf und gleichzeitig viel Verunsicherung für landwirtschaftliche Betriebe.

  • Was muss umgesetzt werden?
  • Wie können wir unsere personenbezogenen Daten schützen?
  • Braucht mein Betrieb tatsächlich einen Datenschutzbeauftragten?
  • Entsprechen unsere umgesetzten Maßnahmen zum Datenschutz den gesetzlichen Anforderungen?

Deutsche Datenschutzaufsichtsbehörden verstärken die Kontrollen!

Eine gute Datenschutzberatung ist hier unerlässlich, um sich datenschutzkonform aufzustellen. Die für die Einhaltung und Umsetzung des Datenschutzes zuständigen Aufsichts¬behörden haben im vergangenen Jahr die Kontrollen in den Unternehmen intensiviert und teilweise erhebliche Bußgelder für Versäumnisse und Verstöße gegen die DSGVO verhängt.

Unternehmenseigene Daten von Kunden, Lieferanten, Personal, Mitgliedern, Finanzen u. v. m. stellen heutzutage unverzichtbare Informationen eines Unternehmens dar. Gehen Daten verloren oder geraten in falsche Hände, kann dies neben dem Datenverlust auch weitere Auswirkungen haben wie z. B.:

  • Bußgelder durch Verstoß gegen Recht und Gesetz,
  • Unterbrechung der Betriebsabläufe mit finanziellen Auswirkungen und
  • Verlust des eigenen Unternehmensimages.

Welche Maßnahmen haben Sie dazu in Ihrem Betrieb umgesetzt und dokumentiert?

Wir helfen Ihnen bei der Prüfung und Umsetzung der notwendigen Maßnahmen.

Wir bieten Unterstützung bei den erforderlichen datenschutzrechtlichen Maßnahmen unter Einhaltung der DSGVO sowie anderer relevanter Gesetze und Vorschriften und prüfen mit Ihnen gemeinsam die Sicherheit Ihrer Unternehmensdaten und zeigen Ihnen Handlungs¬optionen auf.

Gern unterstützen wir Sie bei der Umsetzung der gesetzlichen Vorgaben in Ihrem Unternehmen.

Vier schnelle Fragen an Kollegen aus Ihrem Verband:

1. Was machen Sie genau beim Genossenschaftsverband?
Ich heiße Michael Wörner und komme aus der Unternehmensberatung. Seit 2021 bin ich beim Genossenschaftsverband und der AWADO-Gruppe tätig, aktuell als Seniorberater in der Abteilung Beratung und Betreuung Genossenschaften am Standort Neu-Isenburg.

2. Welche Schwerpunkte betreuen Sie als Berater beim Verband?
Ich kümmere mich um die strategische Beratung (inklusive Krisenmanagement) sowie Nachhaltigkeitsberatung von Genossenschaften und Unternehmen mit anderer Rechtsform, insbesondere in Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland und NRW. Weiterhin bin ich in dem Bereich „Coaching“ für diverse Genossenschaften tätig.

3. Wie sieht ihr Arbeitsalltag aus?
Ich stehe in enger Verbindung mit vielen Genossenschaften und anderen Unternehmen. Ich arbeite sowohl mobil im Büro und bin auch regelmäßig bei den Genossenschaften vor Ort. Im Bereich der Nachhaltigkeitsberatung führe ich aktuell hauptsächlich Nachhhaltigkeitschecks durch und bereite die Kund*innen auf die Nachhaltigkeitsberichterstattung (auch auf freiwilliger Basis) vor. Zusätzlich leite ich verschiedene Projekte unterschiedlicher Fachthemen.

4. Was machen Sie in Ihrer Freizeit?
In meiner Freizeit verbringe ich mit meiner Familie und unseren beiden Dackeln, Quarli und Antonia. Außerdem reisen wir sehr gerne mit unseren Hunden, insbesondere nach Holland, da ein Teil meiner Familie von dort kommt.

Michael Christian Wörner Profil bild

Michael Christian Wörner

Beratung und Betreuung Genossenschaften

Als Arbeitgeber ist auch Ihre Genossenschaft verpflichtet, Ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für die Bildschirmarbeit bei Bedarf eine Bildschirmarbeitsplatzbrille zu Verfügung zu stellen. Der Genossenschaftsverband – Verband der Regionen e.V. hat mit der IGA OPTIC eG eine Kooperationsvereinbarung geschlossen. Dadurch erhalten Sie garantierte Qualität aus Deutschland zu einem fairen Preis. Wohl wissend, dass auch Filialisten sehr aktiv beim Thema Bildschirmarbeitsplatz sind, geschieht dies ausdrücklich in Zusammenarbeit mit einer Genossenschaft, der IGA OPTIC eG, einem Verbund mit über 500 angeschlossenen Augenoptikfachgeschäften. Auf https://www.sehen-und-arbeiten.de erhalten Sie und Ihre Mitarbeiter alle notwendigen Informationen: Warum Bildschirmarbeitsplatzbrille? Was muss ich tun? Welche Optiker machen mit und vieles mehr.
Wir bitten Sie: Informieren Sie Ihre Mitarbeiter über das Konzept und geben Sie ihnen die Gelegenheit, dass ihre Brille die „Genossenschaftsbrille“ wird.

Die Vorteile für Sie und Ihre Mitarbeiter im Überblick:
• Deutsche Qualitätsprodukte zu fairen Preisen (Brillenfassung und Glas € 150,-)
• Bequeme Abrechnung über die Zentralregulierung
• Betreuung durch erfahrene Augenoptiker in inhabergeführten Unternehmen
• Hochwertige Officegläser mit Hartschicht und superentspiegelt
• Professioneller Sehtest für Ihre Arbeitnehmer (€ 24,95 klassische Refraktion oder € 39,90 erweiterte Refraktion)
• Arbeitsplatzbrillen nach den aktuellsten Normen
• Flexibel: Ihre Mitarbeiter können Zusatzleistungen frei wählen. So entstehende Mehrkosten werden vom Arbeitnehmer getragen. Sie übernehmen nur die o.g. Preise für Brille und Messung.
• Einfacher und sicherer Ablauf für Sie und Ihre Mitarbeiter
• IGA OPTIC eG Mitgliedbetriebe sind auch in Ihrer Nähe

Wir freuen uns sehr, wenn Sie als Mitglied des Genossenschaftsverbandes – Verband der Regionen e.V. mitmachen und so ganz bewusst Ihre Mitarbeiter bei der anstrengenden Arbeit am Bildschirm unterstützen. Das ist mehr als eine bloße Verpflichtung für Sie als Arbeitgeber – denn wir sind überzeugt, dass ein offensives Angebot und die Kostenübernahme durch Sie auch die Motivation und Verbundenheit Ihrer Mitarbeiter stärkt.

Weitergehende Informationen stehen Ihnen im Internet unter https://www.sehen-und-arbeiten.de zu Verfügung. Gerne berät Sie die IGA OPTIC eG auch unter der Gratisnummer 0800 9798000. Beim Genossenschaftsverband – Verband der Regionen e.V. steht Ihnen Frau Stephanie Düker (stephanie.dueker@genoverband.de) gerne für Rückfragen zur Verfügung.

Stephanie Düker Profil bild

Stephanie Düker

Beratung und Betreuung Genossenschaften
insb. Dorfläden, Gaststätten, Schülergenossenschaften

Bitte beachten Sie unsere ab dem 20.02.2023 gültige neue Adresse für unseren Verwaltungssitz in Hannover: Genossenschaftsverband – Verband der Regionen e.V., Karl-Wiechert-Allee 76 a in 30625 Hannover

Für unsere Geschäftsstelle in Münster gilt seit November 2022 folgende Adresse: Sentmaringer Weg 1, 48151 Münster.

Wir bitten Sie die oben genannte Adresse in Ihrem System zu hinterlegen.
Alle anderen Standortadressen bleiben unverändert bestehen.

  • 17.04.2023, digitale Sitzung: Fachrat der Fachvereinigung der landwirtschaftlichen Waren- und Dienstleistungsgenossenschaften
  • 20.06.2023: Verbandstag 2023

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