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42 | GENiAL | 1-2017

E

ine Stunde Fahrzeit benötigt man für die

Strecke zwischen Hamm an der Sieg und

dem Neuwieder Stadtteil Heddesdorf über

die Bundesstraße B 256. 40 Kilometer Bun-

desstraße, die vom Westerwald bis an den Rhein

führen. Das ist genau die Strecke, auf der sich die

Geschichte des ländlichen Genossenschaftswesens

und des Lebens Raiffeisens nachverfolgen lässt.

Bereits seit 1988 weist die Region die Historische

Raiffeisenstraße als Tourismusziel aus. Die Straße

zeichnet nicht nur die beruflichen Stationen und das

Wirken des Namensgebers nach. Raiffeisen war es

selbst, der den Bau und die Unterhaltung während

seiner Amtszeiten als Bürgermeister verantwortlich

vorantrieb. Aus der ganzen Welt kommen Gäste in

die Region, um die Wirkungsstätten des Sozialrefor-

mers zu besuchen. Im Zentrum stehen die vier Ge-

denkstätten in Hamm, Weyerbusch, Flammersfeld

und Heddesdorf.

Wo alles begann

Geboren ist Raiffeisen in Hamm an der Sieg. Hier

kann man heute das Deutsche Raiffeisenmuseum

besuchen. Die Route führt weiter nach Weyerbusch.

Hier wirkte Raiffeisen von 1845 bis 1848 als Bürger-

meister. Ein Abstecher zum nahegelegenen Raiffei-

senturm in Heupelzen verschafft aus 35 Metern Höhe

einen Rundblick über das Raiffeisenland bis hin zur

Montabaurer Höhe oder bis zum Siebengebirge am

Rhein.

Unterwegs auf der

Historischen

Raiffeisenstraße

Bruce Willis, Thomas Anders,

Karl Marx: Viele bekannte Persönlichkeiten

kommen aus Rheinland-Pfalz.

Unter ihnen

auch der Rheinland-Pfälzer

Friedrich Wilhelm Raiffeisen. Seine

Heimat hat er nie verlassen.

Angekommen im Weyerbuscher Ortszentrum

grüßt eine Raiffeisen-Skulptur am Raiffeisen-Begeg-

nungszentrum (RBZ). Neben dem alten Bürgermeis-

terhaus – dem ersten Amtssitz Raiffeisens – um-

fasst das von der Westerwald Bank unterhaltene

Zentrum heute ein modernes Seminarzentrum und

einen Backhaus-Nachbau, in dem für Gäste aus nah

und fern immer wieder Brot nach Originalrezepten

gebacken wird. Hier wurde im Jahr 2012 auch die

Deutsche Friedrich-Wilhelm-Raiffeisen-Gesellschaft

gegründet. In Flammersfeld war Raiffeisen von 1848

bis 1852 Bürgermeister. An sein Wirken erinnert das

rund 230 Jahre alte Raiffeisenhaus, in dem er lebte

und arbeitete. Nach umfangreicher Sanierung öffnete

das Haus im Internationalen Jahr der Genossenschaf-

ten 2012 seine Pforten wieder für die Öffentlichkeit.

An seiner letzten Bürgermeisterstation (1852-

1865) im heutigen Neuwieder Stadtteil Heddesdorf

gelangt man zum Endpunkt der Historischen Raiffei-

senstraße. Ein Denkmal in der Nähe der Kreisverwal-

tung erinnert an „Vater Raiffeisen“. Auf dem Friedhof

am Sohler Weg findet sich das Familiengrab.

Noch mehr Infos:

www.raiffeisengesellschaft.de

2018:

Am 30. März 2018 wäre Friedrich Wil-

helm Raiffeisen 200 Jahre alt geworden. Dieses

Jubiläum will die Raiffeisen-Gesellschaft gebüh-

rend feiern. Einen Newsletter und Infos rund um

geplante Aktionen und wie Genossenschaften

mitfeiern können, gibt es im Internet:

www.raiffeisen2018.de