38 | GENiAL | 1-2017
Der älteste flüssige Wein der Welt
Diese grün-gelbliche Glasflasche mit zwei Henkeln in Delphinform birgt einen
besonderen Schatz: Er ist einer der ältesten flüssig gebliebenen Traubenwei-
ne der Welt und wurde um 325 nach Christi Geburt gekeltert. Der sogenann-
te „Römerwein“ wurde 1867 in zwei römischen Steinsarkophagen mit neun
weiteren, aber inzwischen leeren Weinflaschen entdeckt. Experten gehen
davon aus, dass alle Gefäße einmal mit Wein gefüllt waren, um die Toten auf
der Reise ins Jenseits zu begleiten. Der Wein wurde einst zusammen mit
einer Würzmischung in die Glasflasche gegossen und mit Olivenöl verkorkt.
Dieses verharzte und reichte aus, um den Römerwein bis auf den heutigen
Tag zu konservieren. Heute gehört er zu den wertvollsten Stücken des Histo-
rischen Museums der Pfalz. Weitere Informationen unter
www.museum.speyer.deFotos: WachtenburgWinzer, Historisches Museum der Pfalz
30 Jahren. Wir werden weiter Top-Weine
produzieren.“ Zuversichtlich sind beide,
dass sie und ihre Winzer die Klimaverän-
derungen meistern werden: sei es durch
neue Rebsorten, innovative Techniken zur
Produktionsoptimierung und Maßnahmen
zur Reduzierung von Pflanzenkrankheiten
und Schädlingen. In diesem Zusammen-
hang bricht Kallfelz noch eine Lanze für
das „Erfolgsmodell Genossenschaft“:
„Angesichts der Klimaveränderungen
wird es noch dringender, Wissen, Arbeit
und Investitionen zu teilen“, sagt er. „Und
genau das gelingt in der Rechtsform und
Solidargemeinschaft der Genossenschaft
optimal.“
Und was wünschen sich beide für die
Zukunft? Baltes hat da eine klare Mei-
nung: Deutschland sei beim Wein Import-
weltmeister. Über 50 Prozent der Weine
würden eingeführt. „Die Profilierung des
deutschen Weins muss deshalb besser
werden“, sagt er. Marketing sei wichtiger
denn je. Außerdem wünscht er sich mehr
Unterstützung für den Steillagenweinbau.
„Die Arbeit ist hier für die Winzer wirk-
lich kein Zuckerschlecken, in erster Linie
Handarbeit und deshalb sehr kosten- und
arbeitsintensiv.“ Außerdem handele es
sich beim Steillagenweinbau um ein ein-
zigartiges, absolut förderungswürdiges
Kulturgut, das ganze Landschaften, wie
zum Beispiel im Ahrtal, präge. Kallfelz be-
grüßt, dass die EU-Politik die Zusammen-
schlüsse von Winzern fördere. „Allerdings
wird es immer bürokratischer und lang-
wieriger, an die Fördertöpfe zu kommen.
Das muss sich schnell ändern.“
„Angesichts der
Klimaveränderungen wird es
noch dringender,Wissen, Arbeit
und Investitionen
zu teilen.“