GENiAL 3-2018

20 | GENiAL | 3-2018 Fotos: Simone Bürger G rüne Liegewiesen satt und einladendes, kühles blaues Nass: Wenn die Temperatu- ren steigen, strömen die Be- sucher in Scharen. Ob aus Hannover, aus umliegenden Gemeinden oder Städten, ab Anfang Mai wird das Dorf Hänigsen zum Naherholungs-Nabel der Region. Ein- fach mal abtauchen, sich abkühlen und entspannen – das zieht jährlich mehr als 50.000 Badegäste an. Alles ist hier gehegt und gepflegt: Auf dem schönen 16.000 Quadratmeter großen Gelände der einge- tragenen Freibad-Genossenschaft können sich Schwimmer und Nichtschwimmer in drei Becken tummeln. Wer das florierende Bad in Hänigs- en betritt, weiß, warum es bundesweit Vorbildcharakter hat. 2016 wurde es mit dem „Public Value Award“ der Deutschen Gesellschaft für das Badewesen gekürt, da es eine besondere Stellung im ge- sellschaftlichen Leben einnimmt. „Unser Freibad hat einen hohen Nutzen für die gesamte Gemeinde, fördert das Wohlbe- finden, die Gesundheit und vor allem die Gemeinschaft“, sagt Rainer Lindenberg, Vorstandsvorsitzender der Freibad-Genos- senschaft. In der achten Saison öffnet – unter- stützt von einem Förderverein und der DLRG – jetzt mittlerweile das „Bad von Eine erfrischende Erfolgsgeschichte: Die Freibad-Genossenschaft Hänigsen sorgt dafür, dass das Schwimm- und Planschvergnügen im Dorf nicht untergeht. Pack die Badehose ein! allen für alle“ seine Pforten. Der Slogan ist Programm. Denn die Genossenschaft rettete nicht nur in Zeiten klammer, kom- munaler Kassen das Bad vor dem dro- henden Aus. Sie machte es als Betreiber zudem zu einem äußerst erfrischenden Publikumsmagneten. Alles in Eigenregie „Unser Bad ist der Treffpunkt im Ort“, er- zählt Rainer Lindenberg. Damit füllt es sozusagen ein ganzes Becken sozialer Funktionen. Jung und Alt schwimmen zusammen, engagieren sich hier in viel- fältiger Weise als freiwillige Helfer und beleben das Bad mit verschiedensten Ver- anstaltungen. Über 1.400 Mitglieder zählt die Genossenschaft heute. Eine beein- druckende Zahl, zumal das Dorf Hänigsen selbst gerade mal 6.000 Einwohner hat. Ob an der Kasse, rund ums Grün, als Handwerker oder für Events – in knapp ei- nem Dutzend Teams sind über 100 Ehren- amtliche aktiv. Nur der Schwimmmeister und eine Bäderfachkraft sind hauptberuf- lich im Einsatz. Das aus dem Jahr 1956 stammende Bad wurde grundlegend mo- dernisiert. Jüngstes Beispiel ist die neue Planschzone: eine Strandlandschaft mit Wasserkanälen für Schiffchen und noch vielem mehr. Schwimmer können sich indes im großen Becken mit 50-Meter- Turnierbahnen austoben. „Ganz bewusst haben wir unseren 10-Meter-Sprungturm erhalten. Denn der ist mittlerweile eine Seltenheit in Bädern“, so der Vorstands- vorsitzende. Vom hohen „10-er“ sprang Rainer Lin- denberg schon früher und wagt es heu- te noch gelegentlich. Als er im Sommer 1968 mit seinem Freund Manfred Eberl mal wieder hoch oben stand, einigten sich beide: „Genosse, wir kaufen das Bad, egal wie lange es dauert!“ Daraus wurde Jahrzehnte später Realität. Der Schulter- schluss beider Freunde ist zum Zusam- menschluss vieler engagierter Mitstreiter und Mitbesitzer geworden, die ihre Ge- nossenschaft seit 2009 mit Engagement und Leidenschaft tragen. Manfred Eberl ist ebenso im Vorstand tätig und für den Badebetrieb verantwortlich.

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