GENiAL 3-2018

12 | GENiAL | 3-2018 B eim ersten Verbandstag nach der Fusion präsentierte sich der Genossenschaftsverband – Verband der Regi- onen in Hannover als moderner, leistungsfähiger und regionaler Dienstleister. So entwickelt der Verband das Spezialistentum in seinen Bereichen und Tochterunterneh- men weiter. 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten be- reits in Themenfeldern wie IT und Bankenaufsichtsrecht für die Mitgliedsbanken. Auch auf anderen Feldern wird Expertenwis- sen aufgebaut, wie bei den Themen Nachhaltigkeit und Digita- lisierung. „Diese erste Etappe war geprägt von der Identifikation der Interessen unserer Mitglieder, der Neuorganisation des Ver- bands, der Etablierung erster neuer Dienstleistungen sowie der Weichenstellung für das weitere Zusammenwachsen“, sagte Vorstandsvorsitzender Ralf W. Barkey im HCC. In der zweiten Etappe gehe es nun um das breite Entwickeln neuer Leistungen und das umfassende Heben der Fusionssynergien, hob Barkey hervor. Als Best-Practice-Regionalverband werde der Verband die Mitglieder durch Leistung überzeugen. Interessenvertretung mit ersten Erfolgen Gestärkt hat der Verband auch die Interessenvertretung seiner rund 2.800 Mitglieder. Zusammen mit weiteren intensivierten Anstrengungen der gesamten genossenschaftlichen Familie sorgt sie dafür, dass Genossenschaften in der Politik an Bedeu- tung gewinnen. Im Berliner Koalitionsvertrag haben CDU/CSU und SPD Genossenschaften als nachhaltige und krisenfeste Un- ternehmensform genannt, die gestärkt werden sollen. Trotzdem fehlt es noch an Rahmenbedingungen, damit die Genossenschaften ihre Potenziale auch entfalten können: So mangelt es an Förderinstrumenten, insbesondere bei Neugrün- dungen. Bei den Kreditgenossenschaften reichen zudem aktuelle Vorschläge zur Entlastung kleiner Banken noch nicht aus, um den regulatorisch bedingten Konzentrationstrend zu stoppen. Der Verband fordert deshalb ein Moratorium für neue Meldepflichten bei kleinen Banken. Insbesondere in der Einführungsphase ent- stehen kleinen Kreditinstituten überproportional hohe Kosten. Auch eine Diskriminierung der Agrargenossenschaften wie bei den Direktzahlungen oder bei der Förderung von Jungland- wirten prangerte Barkey an. Dazu kommen neue Pläne im Zuge der Gemeinsamen Agrarpolitik der Europäischen Union (GAP): „Eine betriebsgrößenabhängige Kappung oder Förderobergren- zen würde sie als Mehrfamilienbetriebe diskriminieren. Das wäre Gift für die Entwicklung der ländlichen Räume in den struk- turschwachen Regionen Ostdeutschlands“, sagte Barkey. #wasunsverbindet Genossenschaftsverband stärkt Mitglieder und baut Angebot aus „Die Idee des Genossenschaftswesens ist eine für unsere soziale Marktwirtschaft besonders bedeutsame. Selbsthilfe, Eigenverantwortung, Eigeninitiative: Das sind die Grundprinzipien auch unserer sozialen Marktwirtschaft.“ Dr. BerndAlthusmann „Genossenschaften hatten immer schon eine große Bedeutung für die Volkswirtschaft, insbesondere für die regionale Versorgung. Das gilt für Kreditgenossen- schaften, fürWarengenossenschaften, für Handwerkerver- einigungen. Und deren Bedeutung wird eher wachsen. Im Zeitalter von Globalisierung und Digitalisierung wird das Regionale, der örtliche Bezug, an Bedeutung gewinnen.“ Wolfgang Bosbach Fotos: Marco Stepniak

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