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Sparen in Zeiten hoher Inflation: 2022 bisher geringeres Einlagenwachstum bei Volksbanken und Raiffeisenbanken

  • 02.11.2022
  • Pressemitteilungen

In den ersten drei Quartalen plus 3,1 Prozent – 2021 waren es noch 3,7 Prozent

Die Kundeneinlagen bei den Volksbanken und Raiffeisenbanken im 14 Bundesländer umfassenden Verbandsgebiet des Genossenschaftsverbandes – Verband der Regionen sind 2022 bis Ende September um 3,1 Prozent auf 337,4 Milliarden Euro gewachsen. Damit bleibt das Wachstum hinter dem Vergleichszeitraum der vergangenen Jahre zurück, auch gegenüber dem Vor-Corona-Wert aus 2019 von 3,4 Prozent.

„In kaum einem Lebensbereich bleiben die Deutschen von drastischen Preissteigerungen verschont. Weite Teile der Bevölkerung sind betroffen. Dies gilt dann natürlich auch für die Kundinnen und Kunden der Volksbanken und Raiffeisenbanken“, kommentiert Jürgen Wache, Vorstandssprecher der Hannoverschen Volksbank eG, die Zahlen. „Das Sparen in Zeiten hoher Inflation ist sehr herausfordernd. Auch in diesen unsicheren Zeiten begleiten die Volksbanken und Raiffeisenbanken ihre Kundinnen und Kunden nach wie vor intensiv. Wir dürfen gerade jetzt nicht darin nachlassen, den Spargedanken zu stärken, und aktiv das Gespräch mit unseren Kundinnen und Kunden suchen.“

In den ersten neun Monaten 2020 war noch ein hohes pandemiebedingtes Einlagen-Plus von 4,8 Prozent zu verzeichnen. Das Jahr 2021 stand dann mit plus 3,7 Prozent schon wieder im Zeichen der Lockerung bzw. Aufhebung vieler Beschränkungen des Alltags. Das im laufenden Jahr gegenüber 2021 um 0,6 Prozentpunkte geringere Wachstum liegt auch um 0,3 Prozentpunkte unter dem Wert aus dem letzten „Normaljahr“ 2019 vor der Pandemie. „Aufgrund der hohen Inflation beobachten wir bei den Einlagen erste Bremsspuren“, analysiert Friedhelm Beuse, Vorstandsmitglied der Volksbank Münsterland Nord eG. „Sparen wird insbesondere wegen der explodierenden Energiepreise objektiv immer schwieriger. Wir müssen trotzdem den Kundinnen und Kunden aufzeigen, dass Sparen weiter sinnvoll ist – gerade Jüngeren, die jetzt erst damit anfangen, angesichts ihres langen Anlagehorizonts. Der Vermögensaufbau ist ein Marathon.“

Wie in den zurückliegenden Jahren geht 2022 das Einlagenwachstum fast ausschließlich auf die täglich fälligen Kundengelder mit einem Plus von 4,5 Prozent zurück. 2020, auf dem Höhepunkt der Corona-Restriktionen, betrug der Wert 8,2 Prozent. Ihr Anteil an den gesamten Einlagen liegt inzwischen bei über 75 Prozent. 2019 waren es noch 68 Prozent. „Sicherlich sind Sichteinlagen weiterhin erste Wahl, um kurzfristig Liquidität für Anschaffungen oder wichtige Ereignisse vorzuhalten. Sobald der Sparhorizont jedoch mittel- bis langfristig ist, sollte unbedingt mit der Bankberaterin/dem Bankberater über Alternativen wie Aktien und Investmentfonds gesprochen werden“, empfiehlt Beuse.

„Empathie auf Basis gewachsener Geschäftsbeziehungen und hohe Finanzkompetenz ermöglichen bedarfsorientierte Leistungsangebote“, ergänzt Wache. „Der menschliche Faktor genossenschaftlicher Beratung ist ein entscheidender Wettbewerbsvorteil und lässt sich im Gegensatz zu einem reinen Technikansatz der sogenannten Fintechs nicht ohne Weiteres kopieren. Die Volksbanken und Raiffeisenbanken stehen ihren Kundinnen und Kunden auf allen gewünschten Wegen zur Verfügung: vor Ort in der Filiale oder auch mit hybrider Beratung und Betreuung, bei der die Kundinnen und Kunden situativ die vernetzten digitalen und digital-persönlichen Zugangswege nutzen.“

Sprechen Sie hierzu gerne an:

Volker Hetterich Profil bild
Pressesprecher Banken

Dr. Volker Hetterich

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