Frankfurt. 2035 werden rund 10 Prozent aller Autos vollständig autonom fahren. Das prognostizierte Klaus Rosenfeld, Vorstandsvorsitzender des Automobil- und Industriezulieferers Schaeffler, beim Wirtschaftstag 2019 der Volksbanken Raiffeisenbanken am Donnerstag in Frankfurt. Weitere 30 Prozent der Autos würden in 16 Jahren voraussichtlich einen hohen Grad der Automatisierung – aber keine komplette Autonomität – aufweisen.
Was die Antriebstechnologien betrifft, erwartet Rosenfeld nicht, dass Elektroantriebe in näherer Zukunft den Verbrennungsmotor komplett ersetzen werden. Laut Prognosen von Schaeffler werden reine E-Autos 2030 rund 30 Prozent aller Fahrzeuge ausmachen. Weitere 30 Prozent der Autos würden ausschließlich mit Verbrennungsmotoren fahren. Bei den übrigen 40 Prozent werde es sich voraussichtlich um Hybridfahrzeuge handeln, so Rosenfeld.
Schaeffler beliefere Hersteller aller Antriebstechnologien, unterstrich der Vorstandsvorsitzende. Auch für den US-amerikanischen Elektroauto-Pionier Tesla sei Schaeffler ein „kleiner“, aber wichtiger Komponentenlieferant, berichtete Rosenfeld, ohne weitere Details zu nennen. Vor wenigen Tagen hatte Tesla bekannt gegeben, dass das Unternehmen – als seinen ersten Produktionsstandort in Europa – eine Fabrik in Brandenburg bauen will.
Bei Schaeffler selbst sorgte die US-Investmentfirma BDT Capital Partners zur Wochenmitte für Schlagzeilen, da bekannt wurde, dass sie 6,25 Prozent der Unternehmensaktien erworben hatte. BDT habe jedoch nur Vorzugs- und keine Stimmrechtsaktien erworben, da letztere weiterhin komplett in den Händen der Familie Schaeffler lägen, so Rosenfeld. Der Investor beurteile das Unternehmen also offenbar sehr positiv. Rosenfeld wertete dies als „Beleg dafür, dass die Gruppe auf dem richtigen Weg ist.“