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Umfrage: Geringe Unterschiede zwischen Ost und West bei digitalem Banking

  • 30.06.2020
  • Pressemitteilungen
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Nutzungs-Quote für Onlinebanking in den ostdeutschen Bundesländern liegt über Westniveau.

Frankfurt. Die Corona-Pandemie könnte dem digitalen Banking und Zahlungsverkehr einen weiteren Schub geben. Das zeigen die Ergebnisse einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov zum Thema „Digitale Alltagskompetenz und Bankdienstleistungen“.* Die Umfrage wurde im Auftrag der Volksbanken und Raiffeisenbanken im Genossenschaftsverband – Verband der Regionen durchgeführt. Nachdem im April die bundesweiten Resultate veröffentlicht wurden, liegen jetzt auch Auswertungen für einen Ost-/West-Vergleich vor.

Insgesamt nutzen schon heute 72 Prozent der volljährigen Bürger in den ostdeutschen Bundesländern regelmäßig die Möglichkeiten des Onlinebankings, das sind vier Prozentpunkte mehr als im Westen. Der Anteil derer, die Onlinebanking gerne mehr oder überhaupt nutzen wollen, liegt mit 12 Prozent unter dem Wert für den Westen von 16 Prozent. „Sicherheit vor Betrug“ mit 75 Prozent (West: 73 Prozent) und „Datenschutz/Privatsphäre“ mit 69 Prozent (West: ebenfalls 69 Prozent) werden insgesamt als wichtigste Kriterien für digitale Nutzungsmöglichkeiten im Internet priorisiert. „Vorbehalte beim digitalen Banking sind verständlich, gerade auch angesichts der Tatsache, dass diese Angebote permanent im Fluss sind“, sagt Jürgen Wache, Sprecher des Vorstandes der Hannoverschen Volksbank eG. Er leitet im Genossenschaftsverband den Arbeitsausschuss Markt und Produkte. „Wir müssen Verständnis dafür schaffen, durch Aufklärungsarbeit Ängste nehmen und konkrete Unterstützungsangebote für die Nutzung machen. Als Universalanbieter von Bankdienstleistungen haben wir hier eine besondere Verantwortung, niemanden zurückzulassen – anders als vielleicht manche Wettbewerber, die sich spezialisiert haben. Das Versprechen unseres Slogans ‘Morgen kann kommen‘ wollen wir hier ganz konkret einlösen.“

Dafür seien die Genossenschaftsbanken prädestiniert, da Regionalbanken wie die Volksbanken und Raiffeisenbanken mit Abstand das höchste Vertrauen genießen. 53 Prozent der Befragten in Ostdeutschland (West: 60 Prozent) gaben an, diesen Banken am meisten zu vertrauen, gefolgt von den Großbanken mit 30 Prozent (West: 27 Prozent) und Direktbanken mit 28 Prozent (West: 23 Prozent). FinTechs mit 5 Prozent (West: 4 Prozent) und BigTechs mit 6 Prozent (West: 7 Prozent) belegen weit abgeschlagen die hinteren Ränge. Die „Aufklärungsarbeit“ würde auf fruchtbaren Boden fallen. Unabhängig von der Intensität der Nutzung des digitalen Bankings erwarten 57 Prozent der Befragten in Ostdeutschland Unterstützungsangebote ihrer Bank (West: 62 Prozent). Mit Unterstützung der Verbände planen die Genossenschaftsbanken daher im Jahr 2020 eine Kampagne, um die digitalen Angebote noch stärker in das Bewusstsein von Mitgliedern und Kunden zu bringen.

Eine Bestätigung sehen die Genossenschaftsbanken insbesondere mit Blick auf ihre „Omnikanalstrategie“. 53 Prozent der Befragten in Ostdeutschland (West: 59 Prozent) wollen auf Filialen nicht verzichten, bei persönlichen Ansprechpartner*innen sind es ebenfalls 53 Prozent (West: 56 Prozent). 65 Prozent (West: 71 Prozent) erwarten von ihrer Bank ausdrücklich sowohl die Möglichkeit, digitale Kanäle zu nutzen, als auch persönliche Ansprechpartner*innen in der Filiale vor Ort. Entscheidend für die Nutzung wird sein, durch entsprechende Unterstützungsangebote das Vertrauen in die eigenen digitalen Kompetenzen zu stärken: Laut der Umfrage schätzen 36 Prozent der volljährigen Bürger in den ostdeutschen Bundesländern diese als eher gering oder sehr gering ein (West: 32 Prozent). 17 Prozent halten die eigene digitale Kompetenz für sehr groß (West: 18 Prozent).

Bei der Frage nach dem Einfluss der Corona-Krise auf die Abwicklung von Bankgeschäften über digitale Kanäle lohnt angesichts einer aktuellen Nutzungsquote von 72 Prozent in Ostdeutschland der Blick auf Details. 10 Prozent (West: 15 Prozent) bzw. 20 Prozent (West: 25 Prozent) geben an, Online- und Mobile-Banking jetzt mehr zu nutzen oder nutzen zu wollen. „Corona verstärkt noch einmal den seit Jahren feststellbaren Trend: Internet, Tablets und Smartphones haben die Bedürfnisse unserer Kunden verändert und stellen neue Anforderungen an unser Leistungsspektrum“, kommentiert Leonhard Zintl aus dem Vorstand der Volksbank Mittweida eG in Sachsen. „Wir müssen die digitalen Angebote ausbauen und sie mit den Filialen zu einem integrierten Angebot aus Online- und Vor-Ort-Dienstleistungen verzahnen. Das wird generell immer stärker nachgefragt, aber zugleich müssen wir ein Maximum an Individualität für die einzelnen Kunden ermöglichen. Dann kann die Digitalisierung einen wesentlichen Beitrag zu mehr Lebensqualität leisten.“

* Die verwendeten Daten beruhen auf einer Online-Umfrage der YouGov Deutschland GmbH, an der 2031 Personen zwischen dem 14. und 16.04.2020 teilnahmen. Die Ergebnisse wurden gewichtet und sind repräsentativ für die deutsche Bevölkerung ab 18 Jahren.

Sprechen Sie hierzu gerne an:

Volker Hetterich Profil bild
Pressesprecher Banken

Dr. Volker Hetterich

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