- 02.02.2024
- Politische Positionen
Politik trifft Praxis mit Daniela Schmitt
Mainz. Dass beim ersten „Politik trifft Praxis“ des Jahres 2024 bundesweite Bauernproteste ein zentrales Thema werden…
WeiterlesenMit dem „Aktionsplan Stromnetz“ will Peter Altmaier (CDU), Bundesminister für Wirtschaft und Energie, einen Beitrag „für eine sichere und bezahlbare Energiewende“ leisten. Aus Sicht der Energiegenossenschaften ist dieser Schritt zu begrüßen, da er dem Ausbau der Erneuerbaren Energien einen lang erwarteten Impuls gibt. Ohne den Ausbau der Übertragungsnetze, den Autobahnen im Stromnetz, kann die Energiewende kaum gelingen. Aber die lokalen und regionalen Verteilnetze darunter, in denen die mehr als 360 Energiegenossenschaften ihre Projekte umsetzen, müssen ebenfalls berücksichtigt werden.
Sie sind unerlässlich, um die Versorgungssicherheit zu erhalten und Flexibilitäten optimal zu nutzen. Durch sie werden auch größere Mengen erneuerbarer Energie direkt vor Ort und an die Verbraucherinnen und Verbrauchern verteilt oder dezentral in Wärmenetzen gespeichert. Und die Bedeutung der Verteilnetze für das gesamte System wird in den nächsten Jahren durch den Ausbau von Elektromobilität, Mieterstrommodellen und neuer Strom-Wärme-Konzepte auch durch Genossenschaften weiter zunehmen.
Zudem muss nach Wegen gesucht werden, wie die Bevölkerung über Genossenschaften Stromnetze selbst betreiben kann. Elemente hierbei sind genossenschaftstaugliche Eigenkapitalinstrumente in Förderbanken, regionale Komponenten bei Ausschreibungen von Lizenzen und die Information von kommunalen Entscheidungsträgern über die Möglichkeit, Netze auch genossenschaftlich zu betreiben.
Kosten in Höhe von mittlerweile 1,4 Milliarden Euro, die durch Eingriffe in das Netz entstehen, weil Kraftwerke hoch- und heruntergefahren werden oder Erneuerbare Energien gedrosselt werden, sind unnötig, und könnten durch neue Vorschläge in Zukunft vermieden werden. Da gilt es, bei den geplanten Novellen des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) und des Netzausbaubeschleunigungsgesetzes (NABEG) nachzusteuern. In den Netzen müssen Kapazitäten für Strom aus Erneuerbaren Energien freigemacht werden. Ein rascher Kohleausstieg und eine reduzierte konventionelle Mindesterzeugung würden die Netze merklich entlasten.
Altmaiers Plan muss zeitnah umgesetzt werden, damit er seinen Impuls für eine sichere und erfolgreiche Energiewende entfalten kann. Ein deutlich schnellerer Ausbau der Erneuerbaren Energien und die Stärkung der verbrauchsnahen Energieversorgung müssen den „Aktionsplan Stromnetz“ flankieren.
Hier finden Sie mehr zum Thema Energiewende in Bürgerhand.
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