Die Stadt Monheim am Rhein hat ein ehrgeiziges Ziel: Die 42.000-Einwohner-Kommune zwischen Köln und Düsseldorf will „Hauptstadt für Kinder“ werden. Rat, Verwaltung, Kindergärten, Schulen – alle machen mit. Und auch die Wirtschaft leistet ihren Beitrag. Seit August 2014 gibt es in Monheim eine betriebsnahe Kindertagesstätte: den „Talentschuppen“ in Trägerschaft der Arbeiterwohlfahrt (AWO) Niederrhein.

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Es ist die erste Kita ihrer Art in NRW, die von einer eigens dafür gegründeten Familiengenossenschaft unterhalten wird. Für vier von zehn Kindern im Vorschulalter steht damit jetzt vor Ort ein Kita-Platz zur Verfügung. Und das sogar ohne Kosten für Monheimer Familien. Zum Vergleich: Landesweit liegt der Versorgungsgrad an Kita-Plätzen bei weniger als 30 Prozent.

Aber wieviel Genossenschaft steckt tatsächlich in der Monheimer Kita?

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Arne Bergmann, ehrenamtlicher Vorstand der Familiengenossenschaft Monheim eG

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Elf Mitglieder, darunter die Raiffeisenbank Rhein-Berg, zählt die Familiengenossenschaft Monheim eG aktuell. Die Kindertagesstätte „Talentschuppen“ ist das bislang einzige Projekt des Gemeinschaftsunternehmens. Die gesellschaftlichen Veränderungen könnten die Monheimer Unternehmen schon bald vor größere Herausforderungen stellen und ihrer Genossenschaft damit neue Aufgaben zuweisen.

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Die AWO-Kindertagesstätte „Talentschuppen“ in Monheim ist eine Drei-Gruppen-Einrichtung. Sie verfügt über 57 Plätze für Kinder von vier Monaten bis sechs Jahren und ist von 7.30 bis 17.30 Uhr geöffnet. Das Mitarbeiterteam bilden acht Fachkräfte, darunter ein männlicher Erzieher. Pädagogische Schwerpunkte liegen im Bereich bilingualer Spracherziehung (Englisch) sowie technische und naturwissenschaftliche Förderung. Dafür stehen der Einrichtung zwei „native speaker“ und ein speziell eingerichteter Werk- und Experimentierraum zur Verfügung.

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Eigentümer von Grundstück und Gebäuden der Kindertagesstätte „Talentschuppen“ ist die im Jahr 2013 aus der Taufe gehobene Familiengenossenschaft Monheim eG. Sie hat rund 2,0 Millionen Euro in das Projekt investiert. Die Trägerschaft der Einrichtung liegt in Händen der Arbeiterwohlfahrt Niederrhein. Die AWO zahlt für die Kita einen Mietbetrag an die Genossenschaft. Dieser fließt in den Kapital- und Schuldendienst.

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Die Höhe eines Genossenschaftsanteils beträgt 10.000 Euro. Anteilseigener erwerben damit einen Anspruch auf einen Kita-Platz. Der Stadt Monheim stehen mindestens 15 Plätze zur Verfügung. Zusätzlich zu ihrer Einlage zahlen die Firmen für jeden ihrer Plätze einen monatlichen Betriebskosten- und Finanzierungszuschuss von 240 Euro an die Genossenschaft. Die Kita-Plätze werden wie landesweit üblich zu 91 Prozent öffentlich finanziert. Die Stadt Monheim übernimmt für Kinder aus der Stadt auch den neunprozentigen Elternanteil.

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