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Das Magazin für das
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Aus den Regionen | Veröffentlicht am 28.10.2022

Starkes Netzwerk

Eine zündende Idee führte einst zum Zusammenschluss von sieben Werkstätten für Menschen mit Behinderungen. Heute gehören 80 Einrichtungen unter das Dach der gdw nord eG, die diese mit vielen gewerblichen Partnern zusammenbringt sowie sie zugleich berät, begleitet und fortbildet.

Dass ausgediente Elektrogeräte auch im defekten Zustand noch jede Menge wertvolle (Roh-)Stoffe in sich bergen, wissen wir alle nicht erst, seit es Handys samt Seltener Erden gibt. Seit 1993 wandern im Norden Deutschlands Altgeräte von zahlreichen Unternehmen, aber auch von Städten und Kreisen nicht mehr einfach auf den Schrott, sondern werden in Werkstätten von Menschen mit Behinderung fein säuberlich demontiert und dann wieder verwertet. Das Recycling von Elektroschrott war und ist nicht nur gut für die Umwelt. Es legte auch den Grundstein der Genossenschaft der Werkstätten für behinderte Menschen in Norddeutschland eG – kurz gdw nord eG.

Die Idee, Kräfte zu bündeln, Synergien zu erzeugen und gemeinsam für die Werkstätten-Landschaft Erfolge zu erzielen, sprießte zu dem Zeitpunkt bereits seit 1985 erfolgreich im Süden der Republik. Und so gab der erfolgreiche Werkstätten-Verbund dort wichtige Impulse für den konzertierten Start im Norden – und schuf damit zugleich wertvolle Beschäftigungsmöglichkeiten für Menschen mit Beeinträchtigungen.

Die Abfalltrennung, die zu Beginn der 1990er Jahre deutschlandweit mehr und mehr Bedeutung erlangte, spielte seinerzeit der gdw nord eG in die Karten. Dabei ging es der Genossenschaft und ihren angeschlossenen Werkstätten jedoch um weit mehr als nur die rein händische Demontage von Elektro-Altgeräten und die Rückführung in den Wertstoffkreislauf. Ziel war und ist es nach wie vor, in allen Bereichen Ökonomie, Ökologie und soziales Engagement regional zusammenzubringen. „Wir können zudem komplexe Zusammenhänge gemeinsam lösen, vom Abfallrecht über Schadstoffentsorgung bis hin zum Verkauf, der natürlich gemeinsam und in größeren Mengen weitaus lukrativer ist“, berichtet Dr. Manfred Duchâteau. Seit Januar 2000 führt er als Geschäftsführender Vorstand gemeinsam mit einem interdisziplinären Team von 15 Mitarbeiter*innen sowie zusätzlichen Honorarkräften die gdw nord eG, die Standorte in Rendsburg, Oschersleben und Wolfenbüttel hat. „In der Abwicklung der Aufträge arbeiten wir darüber hinaus eng mit den Werkstätten sowie deren Produktions- und Gruppenleitungen zusammen“, so der 60-Jährige.

Vielseitige Geschäftsfelder
Mittlerweile ist nicht nur die Zahl der Einrichtungen immens gestiegen – von anfangs sieben auf 80. Auch das Produktportfolio der gdw nord eG hat sich enorm verbreitert – und damit ebenso die Aufgaben für Menschen mit Behinderung. Die Geschäftsfelder der gdw nord reichen von der Akten- und Datenträgervernichtung über die Garten- und Landschaftspflege, Holz- und Metallverarbeitung, Konfektionierung und Verpackung bis hin zur Wäscherei oder auch Baugruppen- und Elektromontage. Beispielsweise, um nur einige Fertigungsfelder zu nennen, werden Schutzhelme produziert, Kabelbäume oder Lattenroste gefertigt oder Bestecke für Kliniken konfektioniert. „Ziel ist es dabei stets, für unsere Auftraggeber unabhängiger von globalen Lieferketten und langen Transportwegen zu werden“, erläutert Dr. Manfred Duchâteau. Seit 1997 bietet die Genossenschaft auch den sozialen Einrichtungen selbst individuelle Lösungen an. „Damals sind wir in die Beratung und Zertifizierung eingestiegen und haben erste Fortbildungsveranstaltungen für die Werkstätten angeboten“, so der geschäftsführende Vorstand. Damit ist die gdw nord eG mittlerweile nicht nur Auftragsbeschaffungsorganisation, sondern zugleich auch Beratungsunternehmen der Werkstätten für behinderte Menschen.

Ob große Filialisten, mittelständische Unternehmen oder auch öffentliche Institutionen: Sie alle schätzen die Zusammenarbeit mit dem großen Verbundsystem der gdw – und das von Flensburg bis Friedrichshafen. Denn mit insgesamt 850 Standorten sorgen die gdw nord, die gdw süd sowie die Mitte der 1990er Jahre gegründete gdw mitte für standortnahe, flexible und gebündelte Leistungen aus einer Hand. „Damit ermöglichen wir Unternehmen sämtlicher Größenordnungen ohne langwierige Suche den direkten Zugriff auf das gesamte Leistungsspektrum der Werkstätten“, berichtet Dr. Manfred Duchâteau.

Die Arbeitsgemeinschaft des gdw-Trios stimmt sich nicht nur bei der Bearbeitung von bundesweiten, überregionalen Aufträgen regelmäßig ab, sondern schafft zudem immer wieder neue Arbeitsfelder für die derzeit 200 angeschlossenen Werkstätten mit ihren mehr als 300.000 Beschäftigten.

Dabei hat jede der drei gdw im Laufe der Jahre auch eigene Leistungen entwickelt und bundesweit am Markt platziert: So bietet die gdw süd mit den CAP-Märkten landauf, landab eine attraktive Lebensmittel-Nahversorgung an, während die gdw mitte ihren Schwerpunkt auf Büroservices wie Akten- und Datenvernichtung legt und einen Verlag ihr Eigen nennt. Die gdw nord hingegen hat sich nicht nur mit ihren Beratungsleistungen für die Werkstätten, sondern zunehmend auch mit digitalen Bildungsangeboten für Menschen mit Beeinträchtigungen bundesweit ein wichtiges Tätigkeitsfeld erschlossen.

Innovatives Bildungsportal
Leuchtturmprojekt ist aktuell das digitale Bildungsprogramm „didab“. Mit dieser E-Learning-Plattform beschreitet die gdw nord eG neue Wege, denn deutschlandweit findet sich derzeit kein Angebot, das die Themen Digitalisierung, Bildung und Menschen mit Behinderung derart innovativ vereint.

„didab“ stellt seit 2021 beeinträchtigten Menschen mithilfe von multimedialen Lern-Modulen bedarfsorientiertes, verständliches Wissen zur Verfügung. „Die unterschiedlichen Module sind zielgruppengerecht und ganzheitlich. Dabei steht das Lernen in allen Bereichen des täglichen Lebens, wie beispielsweise eigenständiges Wohnen oder der Umgang mit PC und Internet, im Mittelpunkt“, erläutert der Geschäftsführende Vorstand der gdw nord. Die Nachfrage ist groß. „Und es ist eine Freude zu sehen, dass sich viele, für die es der erste Schritt in die Welt der Digitalisierung ist, dort sehr gut zurechtfinden“, so Dr. Manfred Duchâteau. Er sieht vor diesem Hintergrund große Potenziale für das eigenverantwortliche Lernen und den Ausbau der Lernplattform, aber auch generell für die weitere Ausweitung des Produktportfolios der Genossenschaft(-en) der Werkstätten für behinderte Menschen.

Anja Scheve

www.gdw-nord.de


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