Unsere Gremienräume sind ein geschlossener Bereich, in dem wir für unsere Gremienmitglieder Unterlagen der Gremien – Verbandstag, Verbandsrat, Regionaltage, Mitgliederversammlungen, Fachräte und Arbeitsausschüsse – zur Verfügung stellen. Des Weiteren findet sich hier der Zugang zur Arbeitsgruppe des Nachhaltigkeitsrats.
Zu den GremienräumenFür die Fachvereinigungen:
Unser Mitgliederportal ist ein geschlossener Bereich, in dem der Genossenschaftsverband den Mitgliedern der Fachvereinigungen Agrar, Gewerbe, Landwirtschaft sowie Energie, Immobilien und Versorgung Informationen und Anwendungen zur Verfügung stellt.
Zum MitgliederportalDie IT-Genossenschaft aus Hamburg gewährleistet seit über 20 Jahren die digitale Souveränität ihrer fast 300 Mitglieder mit einer „Cooperative Community Cloud“.
GENiAL sprach mit den beiden Vorständen der IT-Genossenschaft: Michael Hierweck und Dr. Martin Weigele.
Hostsharing, der einzige genossenschaftliche Webhoster in Deutschland, hatte im letzten Jahr 20-jähriges Jubiläum. Wie haben Sie das gefeiert?
Michael Hierweck: Wir hatten kaum Zeit zu feiern, weil wir mit Anfragen zu datenschutzkonformen Videokonferenzsystemen und anderen IT-Leistungen förmlich überschüttet wurden. Wir haben 2020 viele neue Mitgliedsorganisationen an Bord geholt und tatkräftig bei der Umsetzung ihrer IT-Projekte unterstützt. Parallel dazu haben wir neue Server angeschafft und sind in ein deutsches Rechenzentrum der Spitzenklasse umgezogen. Der Umzug ging mit wenigen Minuten Downtime nachts über die Bühne und als unsere Mitglieder am nächsten Morgen aufwachten, hatten sie – wie es ein Genosse ausdrückte – plötzlich gefühlt die fünffache Performance. Das haben wir natürlich gefeiert, online über unsere Videokonferenzlösung, denn die Jubiläumsparty musste wegen Corona ausfallen.
Was war vor über 20 Jahren der Grund für die Gründung von Hostsharing?
Dr. Martin Weigele: Damals gab es in Deutschland nur wenige Hosting-Unternehmen. Eins der größten erlitt eine fatale Serie technischer Pannen, so dass viele Kundendaten für immer verloren waren. Besonders schlimm war, dass es an Transparenz und Kommunikation mangelte. Monatelang wussten die Kunden nicht, was vor sich ging. Sie fühlten sich völlig im Stich gelassen. Das Vertrauen in den Anbieter war weg. Schnell wurde klar, dass man das gemeinsam besser machen konnte. Aus dem Kreis der Betroffenen bildete sich eine Genossenschaftsinitiative und am Nikolaus-Tag des Jahres 2000 wurde die Hostsharing eG in Hamburg gegründet.
Was bedeutet der Begriff „Cooperative Community Cloud“?
Michael Hierweck: Im Jahr 2000 gab es den Begriff „Cloud“ im heutigen Sinn noch nicht. Damals bezeichneten wir unser Angebot als Shared Hosting, später als Managed Hosting. Heute nennen wir es „Cooperative Cloud Computing“. In der IT unterscheidet man zwischen Public Clouds, Private Clouds und Community-Clouds. Public Clouds, wie die von Amazon, Google oder Microsoft richten sich an einen großen anonymen Kundenkreis. Private Clouds betreiben Unternehmen ausschließlich für ihre eigenen Zwecke. Eine Community-Cloud wird für eine Gemeinschaft betrieben. In unserem Fall ist diese Gemeinschaft eine Genossenschaft, in der grundsätzlich jeder Mitglied werden kann, sodass wir unsere Cloud als „Cooperative Community Cloud“ bezeichnen.
Ganz konkret bieten wir unseren Mitgliedern „Infrastructure as a Service“ (IaaS), „Platform as a Service“ (PaaS) und „Software as a Service“(Saas). Wir realisieren dies mit eigener Technik in deutschen Rechenzentren. Wir wissen genau, wo unsere Daten sind.
Was kostet die Mitgliedschaft und wer sind die Mitglieder?
Dr. Martin Weigele: Für die Mitgliedschaft ist mindestens ein Geschäftsanteil in Höhe von 64 Euro zu zeichnen, der monatliche Mitgliedsbeitrag beträgt 10 Euro. Weitere Anteile sind nach der gebuchten Leistung gestaffelt. Als starke und solidarische Genossenschaft bieten wir IT-Betriebslösungen für alle. Für Privatpersonen und Freiberufler*innen ebenso wie für Genossenschaften, Organisationen, mittelständische Unternehmen und öffentlich-rechtliche Auftraggeber. Wir legen größten Wert auf Datensicherheit. Unsere Systeme sind mehrfach redundant ausgelegt und hochverfügbar. Tägliche Datensicherungen in ein entferntes Sekundär-Rechenzentrum gewährleisten die Betriebskontinuität auch im Katastrophenfall. Eine moderne Backup-Technologie sorgt für eng getaktete Wiederherstellungspunkte. Dieses Leistungsniveau können sich private, aber auch viele gewerbliche Nutzer oft nicht leisten. Da wir aber nach dem Prinzip der solidarischen Kostendeckung arbeiten, können unsere Mitglieder hochverfügbare Hosting-Leistungen bereits ab 5 Euro im Monat buchen.
Michael Hierweck: Auf der anderen Seite haben wir Mitglieder, die monatliche Leistungen im vierstelligen Bereich buchen. Gerade Unternehmen, deren wirtschaftliche Existenz von funktionierenden IT-Systemen abhängig ist, vertrauen Hostsharing. Wir bieten unseren Mitgliedern umfangreiche Serviceleistungen und ehrliche Beratung. Wir müssen nicht die Renditewünsche von Investoren erfüllen und sind nur den Mitgliedern verpflichtet. Wir helfen unseren Mitgliedern, unnötige Kosten zu vermeiden, damit sie die beste und nachhaltigste Lösung bekommen. Wenn mit dem wirtschaftlichen Erfolg des Mitglieds der Bedarf wächst, skalieren wir die Leistungen passend mit. Außerdem entwickeln wir unser Angebot im Dialog mit den Mitgliedern fortwährend weiter. Mit dieser agilen Herangehensweise konnten wir im ersten Lockdown innerhalb weniger Tage ein datenschutzkonformes Videokonferenzangebot an den Start bringen.
Wie sieht die Zukunft des genossenschaftlichen Hostings aus?
Dr. Martin Weigele: Wir glauben, dass der genossenschaftliche Betrieb von technischer Infrastruktur eine große Zukunft vor sich hat. Das Genossenschaftsmodell sorgt dafür, dass alle ein gemeinsames Interesse an der Nachhaltigkeit der Infrastruktur haben. Die Kund*innen und Mitarbeiter*innen von Hostsharing sind als Mitglieder der Genossenschaft auch Miteigentümer*innen des gemeinsamen Unternehmens. Wir Vorstände leiten die Genossenschaft in ihrem Auftrag. Das schafft Vertrauen. Hostsharing kann zum Beispiel morgen nicht einfach von einem IT-Konzern aufgekauft werden. Hostsharing gehört uns allen. Wir bestimmen die Geschäftspolitik gemeinsam und demokratisch über die genossenschaftlichen Gremien. Immer mehr Menschen wissen das zu schätzen.
Hans-Peter Leimbach