Unsere Gremienräume sind ein geschlossener Bereich, in dem wir für unsere Gremienmitglieder Unterlagen der Gremien – Verbandstag, Verbandsrat, Regionaltage, Mitgliederversammlungen, Fachräte und Arbeitsausschüsse – zur Verfügung stellen. Des Weiteren findet sich hier der Zugang zur Arbeitsgruppe des Nachhaltigkeitsrats.
Zu den GremienräumenFür die Fachvereinigungen:
Unser Mitgliederportal ist ein geschlossener Bereich, in dem der Genossenschaftsverband den Mitgliedern der Fachvereinigungen Agrar, Gewerbe, Landwirtschaft sowie Energie, Immobilien und Versorgung Informationen und Anwendungen zur Verfügung stellt.
Zum MitgliederportalDie Energiegenossenschaft Sundays for Energy in Münster will mehr Menschen motivieren, aktiv die Energiewende voranzutreiben. GENiAL sprach mit dem Aufsichtsratsvorsitzenden
Dr. Stefan Nacke (MdB) über die Ziele der Neugründung.
Sundays for Energy heißt die neue Energiegenossenschaft, die sich im Mai in Münster gegründet hat und nun auf ihre Eintragung ins Genossenschaftsregister wartet. „Der Name unserer Genossenschaft ist Programm“, sagt Aufsichtsratsvorsitzender Dr. Stefan Nacke. Der Bundestagsabgeordnete erinnert sich noch gut an eine „fordernde Diskussion“, die er vor zwei Jahren – damals noch als Landtagsabgeordneter – mit jungen Menschen von Fridays for future in Münster geführt hatte. „Wir haben sehr lebhaft über das Klima und die Energiewende diskutiert. Die Argumente, aber auch die Vorwürfe gegenüber der angeblichen Untätigkeit der Politik gingen mir noch lange nach.“ Um die jungen Menschen aus ihrer Protesthaltung herauszuholen und sie aktiv zu beteiligen, entwickelte Nacke ein Angebot: „Meine Idee war es, die jungen Menschen einzuladen, die Energiewende nachhaltig mitzugestalten.“
So entstand die Idee von Sundays for Energy und damit von einer Energiegenossenschaft über die Stadtgrenzen von Münster hinaus, die ihren Mitgliedern regional erzeugten Ökostrom zur Verfügung stellen will. Dabei setzt sie in der Anfangsphase auf Photovoltaik im urbanen Raum, später sollen dann Windräder in den ländlichen Räumen folgen. Nacke ist von der Sinnhaftigkeit seines genossenschaftlichen Projektes überzeugt: „Unsere Umwelt verträgt die Erzeugung von Strom aus fossilen Energieträgern nicht mehr, das zeigt uns der Klimawandel ganz deutlich. Wir müssen auf nachhaltige Methoden der Energiewirtschaft umstellen.“ Für die Zukunft hat Nacke eine klare Vision: „Mein ganz großer Traum ist es auf lange Sicht, dass wir über Photovoltaik und Windenergie unseren eigenen nachhaltigen Strom in der Region erzeugen, vertreiben und verkaufen.“ Das helfe nicht nur dem Klima, sondern schaffe darüber hinaus große Identifikation. Die Mitglieder und Kund*innen, die Bürger*innen könnten sagen: „Ich treibe die Energiewende voran, indem ich als Bürgerin und als Bürger Verantwortung übernehme: Denn ich beziehe meinen umweltfreundlichen Solarstrom aus meiner Heimatstadt, von den Dächern meiner Nachbarschaft“, so der Bundestagsabgeordnete.
Start mit Photovoltaik
Die Genossenschaft hat rund 25 Mitglieder aus dem privaten Bereich, die mit großem Idealismus das nötige Kapital zur Genossenschaftsgründung sowie für die ersten Investitionen zusammengetragen haben. Die Genossenschaftsgründer*innen wollen erstmal klein anfangen und setzen dabei zunächst auf Photovoltaik.
Wie Nacke berichtet, war es anfangs gar nicht so leicht, Dachflächen für die Installation von Photovoltaikanlagen zu finden. Viele private Besitzer*innen hatten argumentiert: „Ich kann ja auch mein eigenes Dach für meinen eigenen Solarstrom und meinen eigenen Geldbeutel nutzen.“ Doch Nackes Gedanken waren andere: „Meine Idee ist es ja, sich nicht ausschließlich zum eigenen Vorteil, sondern auch für andere, für das Gemeinwohl zu engagieren und so solidarisch die Energiewende voranzutreiben.“ So bietet Sundays for Energy seinen Anteilseignern mit seinem genossenschaftlichen Modell eine gleichberechtigte und partnerschaftliche Zusammenarbeit an, bei der jedes Mitglied nach seinen individuellen Möglichkeiten in nachhaltigen Strom investieren kann.
Das Bistum Münster, das 35 kirchliche Schulen auch über die Stadtgrenzen von Münster hinaus betreibt, war von Nackes genossenschaftlicher Idee begeistert und gerne bereit, Schuldächer für die nachhaltige Stromerzeugung der Bürger*innen bereitzustellen. So startet die Pilotphase nun zunächst mit drei kirchlichen Schulen in Ibbenbüren, Rheine und Münster, die zusammen 364 Kilowattpeak erzeugen sollen. Weitere Schulen sollen folgen. Bis zum Frühjahr 2023 soll die Photovoltaikanlage der Ibbenbürener Schule aufgebaut werden, vorausgesetzt die Lieferketten für die Materialien funktionieren und die Handwerksbetriebe sind verfügbar.
Ziel der Genossenschaft ist es zunächst, so viel klimafreundlichen Strom wie möglich auf den Dachflächen zu erzeugen, ihn zu verkaufen und die Erlöse zu reinvestieren, um weiter Photovoltaikanlagen zu kaufen. Zurzeit verhandelt die Genossenschaft auch mit weiteren Stromanbietern. Ziel ist es, den eigenen Ökostrom noch zu ergänzen, um dann noch mehr Strom den Privathaushalten zur Verfügung stellen zu können. Auch Gespräche, um die Windenergie im Münsterland weiterzuentwickeln, laufen bereits.
Sabine Bömmer