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Im Fokus: Urbanisierung und Genossenschaften | Veröffentlicht am 15.12.2022

Kommunen sind für die UN-Nachhaltigkeitsziele sehr wichtig

Die Städte und Gemeinden der Welt sollen nachhaltiger werden. Das ist das Ziel Nummer 17 der Nachhaltigkeitsagenda der Vereinten Nationen. Aber wie schafft man das? GENiAL interviewte dazu den AWADO-Experten Dr. André Gützloe.

Herr Dr. Gützloe, warum sollten sich die Kommunen mit dem Thema Nachhaltigkeit beschäftigen?
Dr. André Gützloe: Die Vereinten Nationen haben 2015 die Agenda 2030 mit 17 Nachhaltigkeitszielen (Anmerkung der Redaktion: englisch Sustainable Development Goals, SDGs) verabschiedet und rufen alle Länder auf, ihren Beitrag dazu zu leisten. Das Nachhaltigkeitsziel 11 sieht vor, dass Städte und Siedlungen inklusiv, sicher, widerstandsfähig und nachhaltig gestaltet werden sollen. Die Kommunen spielen somit eine wichtige Rolle, um die Nachhaltigkeitsziele zu erreichen.

Zur strategischen Planung, Umsetzung und Bewertung der Nachhaltigkeitsaktivitäten ist es sehr wichtig, ein kommunales Nachhaltigkeitsmanagement aufzubauen. Dafür muss sich jede Kommune strategisch und organisatorisch aufstellen. Aber jede Stadt und Gemeinde muss sich auf ihren eigenen Weg machen. Denn keine Kommune ist wie die andere: Ländliche Kommunen stehen vor anderen Herausforderungen als beispielsweise Kommunen mit zahlreichen Industrieunternehmen. Einsetzbare Finanzmittel wie auch Personal haben ebenfalls großen Einfluss auf die jeweiligen örtlichen Rahmenbedingungen. Eine ökologisch, sozial und ökonomisch verträgliche Kommunalentwicklung richtet sich ganzheitlich nachhaltig aus. Die Kommunalverwaltung kann durch ihr tägliches Handeln hier als Vorbild wirken. Sie muss deshalb ihre Nachhaltigkeit sowohl nach innen, in die Kommunalverwaltung, wie auch nach außen, in die Stadtgesellschaft, kommunizieren, aber auch dort umzusetzen. Eine nachhaltige und damit zukunftsfähige Stadtentwicklung ist ohne Nachhaltigkeitsmanagement nicht möglich.

Was umfasst das Nachhaltigkeitsmanagement einer Kommune?
Mit einem individuellen, auf die jeweilige Kommune zugeschnittenem Nachhaltigkeitsmanagement lassen sich nachhaltige Aktivitäten planen, umsetzen und bewerten. Die jeweiligen Stärken und Schwächen der Kommune werden dabei individuell berücksichtigt.

Nachhaltigkeit ist jedoch nur in einem offenen Prozess zu erreichen, der, wenn erforderlich, immer neu ausgerichtet wird. Es dauert seine Zeit, ein Nachhaltigkeitsmanagement aufzubauen, deshalb ist es wichtig, erste Erfolge schnell sichtbar zu machen. Hat die Kommunalverwaltung beispielweise ihren Papierverbrauch massiv reduziert? Stellt sie für die Mitarbeiter*innen Dienstfahrräder oder Leasingräder zur Verfügung? Bietet sie Aktionstage oder eine Nachhaltigkeitskampagne für Mitarbeiter*innen oder Bürger*innen an? Generell sollte jede Kommune zu Beginn eine Bestandsaufnahme in den Dimensionen Ökologie, Soziales und Ökonomie machen. Aus dieser Status-quo-Analyse können anschließend Handlungsempfehlungen für mehr Nachhaltigkeit abgeleitet werden.

Was ist wichtig für ein Nachhaltigkeitsmanagement?
Für den Aufbau eines Nachhaltigkeitsmanagements in einer Kommune gilt:

  • Strukturen schaffen
  • Befugnisse erteilen
  • Aufgaben wahrnehmen
  • Werkzeuge einsetzen

Die organisatorische Struktur hat in einer Kommunalverwaltung eine besondere Bedeutung, so sind beispielsweise eine direkte personelle Zuständigkeit sowie ausreichend finanzielle Mittel sehr wichtig. Um das Nachhaltigkeitsmanagement innerhalb der Verwaltung zu verankern, eignen sich zudem eine ämterübergreifende Steuerungsgruppe und ein Nachhaltigkeitsbeirat. Außerdem sollte gewährleistet werden, dass der oder die Themenverantwortliche ein Mandat der Verwaltungsspitze erhält und an der Planung kommunaler Vorhaben beteiligt wird. Die Kommunalverwaltung sollte Nachhaltigkeit täglich vorleben und alle wichtigen Maßnahmen regelmäßig in einem Nachhaltigkeitsbericht transparent veröffentlichen.

Gibt es ein Patentrezept für das Nachhaltigkeitsmanagement von Kommunen?
Nein, das gibt es nicht. Die Lösung muss für jede Kommune individuell entwickelt werden. Deshalb sollte sich die Kommune nach einer Bestandsaufnahme im Bereich der Nachhaltigkeit positionieren. An diesem Prozess sollten alle relevanten Stakeholder beteiligt werden. In Workshops können zukünftige Ziele – auf dem Weg hin zu einer nachhaltigen Kommune – gemeinsam definiert werden. Die Ergebnisse dieser Workshops sind anschließend die Basis, wie sich die Kommune zukünftig im Bereich der Nachhaltigkeit positionieren wird. Ein zukünftiges Nachhaltigkeitsprogramm sollte Handlungsfelder mit konkreten Zielen und Umsetzungsmaßnahmen beinhalten. Dazu sollte es ambitioniert, aber umsetzbar sein. Ein Nachhaltigkeitsbericht hilft der Kommune außerdem dabei, alle Aspekte einer nachhaltigen Stadtentwicklung transparent darzustellen.

Wie kann die AWADO WPG StBG interessierte Kommunen beim Aufbau und bei der Umsetzung eines Nachhaltigkeitsmanagements unterstützen?
Die AWADO WPG StBG unterstützt interessierte Kommunen bei allen Schritten auf ihrem Weg hin zu einem Nachhaltigkeitsmanagement. Der erste Scrhritt ist kostenfrei. Hier bieten wir ein unverbindliches Interview mit Vertreter*innen der Kommune an, um den Status quo der Nachhaltigkeit aufzunehmen. Daraus leiten wir mögliche Handlungsempfehlungen für ein integriertes Nachhaltigkeitsmanagement ab.

Im zweiten Schritt kann uns die Kommune beauftragen, sie beim Aufbau dieses Nachhaltigkeitsmanagement zu unterstützen. Dies beinhaltet zum Beispiel, eine Nachhaltigkeitsstrategie und ein Leitbild zu entwickeln, Workshops mit ihren Stakeholdern durchzuführen sowie ein Nachhaltigkeitsprogramm mit Zielen und Umsetzungsmaßnahmen und einen Nachhaltigkeitsbericht zu erstellen. Auch die Entwicklung eines Nachhaltigkeitschecks, mit dem beispielsweise die Nachhaltigkeit von Bauvorhaben bewertet wird, ist denkbar.

Sabine Bömmer

Kontakt:
Dr. André Gützloe
AWADO GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Steuerberatungsgesellschaft
Tel.: 0211 16091-4575
E-Mail:

www.awado.de


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