Unsere Gremienräume sind ein geschlossener Bereich, in dem wir für unsere Gremienmitglieder Unterlagen der Gremien – Verbandstag, Verbandsrat, Regionaltage, Mitgliederversammlungen, Fachräte und Arbeitsausschüsse – zur Verfügung stellen. Des Weiteren findet sich hier der Zugang zur Arbeitsgruppe des Nachhaltigkeitsrats.
Zu den GremienräumenFür die Fachvereinigungen:
Unser Mitgliederportal ist ein geschlossener Bereich, in dem der Genossenschaftsverband den Mitgliedern der Fachvereinigungen Agrar, Gewerbe, Landwirtschaft sowie Energie, Immobilien und Versorgung Informationen und Anwendungen zur Verfügung stellt.
Zum MitgliederportalSie sind die Zukunft: In Schülergenossenschaften lernen junge Leute das gemeinsame, nachhaltige Arbeiten und bekommen wichtige Einblicke in wirtschaftliche, ökologische und soziale Zusammenhänge. Dabei stehen ihnen erfahrene Genossenschaften als Partner zur Seite, ebenso wie der Genossenschaftsverband – Verband der Regionen e. V. Wie diese Unterstützung aussieht und warum sie so wichtig ist, darüber sprachen wir mit Stephanie Düker, Projektleitung Schülergenossenschaften beim Genossenschaftsverband.
Frau Düker, der Verband fördert die Gründung von Schülergenossenschaften. Warum?
STEPHANIE DÜKER: In unseren Schülergenossenschaften lernen die Schüler, wie man ein Unternehmen gründet und nachhaltig führt. Unsere genossenschaftlichen Prinzipien bieten ihnen die Möglichkeit, ihr wirtschaftliches Handeln mit demokratischen, sozialen und ökologischen Grundsätzen zu verbinden. Das gibt es in dieser Form wohl nur bei Schülergenossenschaften. Der Verband trägt durch die Förderung des Projektes somit zur Verbreitung der genossenschaftlichen Rechtsform bei und engagiert sich gleichzeitig für die Wirtschafts- und Finanzbildung junger Menschen.
Was halten unsere Partnergenossenschaften von diesem Projekt?
Die Tatsache, dass einzelne Mitglieder gleich mehrere Schülergenossenschaften betreuen, spricht, glaube ich, für sich. Die Partnerschaft für eine Schülergenossenschaft zu übernehmen ist eine tolle Möglichkeit, sich regional für die Bildung junger Menschen zu engagieren, früh mit diesen in Kontakt zu kommen und gleichzeitig die Vorzüge der genossenschaftlichen Rechtsform in der Region bekannter zu machen.
Was bewegt Schüler beziehungsweise eine Schule dazu, eine Genossenschaft zu gründen?
Ich glaube, viele Schulen suchen heute nach praxisnahen Formen des Unterrichts, mit denen sie Schüler begeistern und motivieren können. Mit Schülergenossenschaften ist das möglich. Der Fokus auf Nachhaltigkeit und der Fakt, dass die Schülergenossenschaft in eine organisatorische Struktur eingebettet ist, werden, so mein Eindruck, von den Schulen geschätzt.
Eine Schülergenossenschaft braucht auch die Unterstützung der Schulen. Wie sieht es damit aus?
Um es klar zu sagen: Ohne die Schulen geht es nicht. Schülergenossenschaften sind immer ein Bildungsprojekt ihrer Schule, bei dem die Schüler weitgehend selbstständig arbeiten, aber durch ihre Lehrer unterstützt werden. Dafür braucht es Lehrer, die die Schüler als „Coaches“ unterstützen. Außerdem benötigt eine Schülergenossenschaft auch Lagermöglichkeiten, vielleicht ein kleines Büro oder einen Verkaufsstand. Je nach den Bedingungen vor Ort ist dies in der einen Schule leichter zu organisieren als in einer anderen.
Was sagt die Politik zum Modell Schülergenossenschaften?
Einige Bundesländer unterstützen die Initiative seit Langem mit personellen und/oder finanziellen Ressourcen. Mit anderen sind wir in Gesprächen über die Formen einer möglichen und dauerhaften Zusammenarbeit. Zu Beginn suchen wir aber immer mindestens die Schirmherrschaft von den Schul- oder Wirtschaftsministern. Für die Schulen ist das ein wichtiges Signal, dass das Projekt im jeweiligen Landesinteresse umgesetzt wird und ein wertvolles schulisches Angebot darstellt. Spätestens sobald die Anzahl der Schülergenossenschaften in einem Bundesland steigt, ist uns die pädagogische Unterstützung seitens des Landes wichtig.
Wie sieht das Modell einer Schülergenossenschaft aus?
Schülergenossenschaften sind eigentlich genauso organisiert wie „echte“ Genossenschaften. Es gibt Schüler, die Waren herstellen, andere verkaufen diese, es gibt eine Marketingabteilung sowie eine Buchhaltung. Und es gibt natürlich auch die genossenschaftlichen Gremien: Vorstand, Aufsichtsrat und Generalversammlung. Beliebte Geschäftsfelder sind beispielsweise Schülercafés und der Verkauf von Schulmaterialien. Vielen ist dabei die Nachhaltigkeit der Produkte besonders wichtig.
Was macht der Verband konkret, um Schülergenossenschaften zu fördern?
Dies tun wir auf vielfältige Weise. Beispielsweise unterstützen wir in einem Gründungsworkshop vor Ort die Suche nach der richtigen Geschäftsidee, erklären die genossenschaftlichen Besonderheiten und wie man einen Businessplan schreibt. Über unsere Projekthomepage bieten wir hilfreiche Materialien. Wir organisieren zudem Austauschmöglichkeiten und Veranstaltungen zur Qualifizierung. Außerdem führen wir die Jahresprüfung durch und setzen uns auf politischer Ebene für die Interessen unserer Schülergenossenschaften ein. Aktuell ist das zum Beispiel eine Änderung im Umsatzsteuergesetz, die die Schülergenossenschaft künftig betreffen wird. Hier brauchen wir eine praktikable Lösung für unsere Schülergenossenschaften.
Sabine Bömmer