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Im Fokus: Wasser | Veröffentlicht am 30.07.2020

Planschen unter freiem Himmel – aber mit strengen Regeln

© Simone Bürger (Lichtlinien)/Freibad Hänigsen eG

© Simone Bürger (Lichtlinien)/Freibad Hänigsen eG

Die Coronavirus-Pandemie hat das Sporttreiben Anfang des Jahres zum Stillstand gebracht. Vor allem die Frage, ob und wann Freibäder in diesem Sommer wieder aufmachen dürfen, war lange offen. Mittlerweile haben sie zu unterschiedlichen Zeiten in den Bundesländern wieder geöffnet. In Niedersachsen war das zur großen Freude der genossenschaftlichen Macher der Freibad Hänigsen eG am 25. Mai möglich. GENiAL sprach darüber mit dem Vorstandsvorsitzenden Rainer Lindenberg.

Eine voraussichtlich äußerst ungewöhnliche Sommersaison liegt wegen Corona vor dem Freibad Hänigsen. Wie haben Sie sich darauf vorbereitet?
Rainer Lindenberg: Wir haben bereits im März einen Krisenstab eingerichtet. Die erste Entscheidung war, das Bad technisch so vorzubereiten, dass ein Start am 1. Mai möglich war. Nun ist daraus der 25. Mai – der erste von der Politik vorgesehene Tag für Bäderöffnungen – geworden. Parallel haben wir ein Pandemie-Konzept erarbeitet. Dabei haben wir die Sicherheit der Besucher und die der Mitarbeiter an die Spitze aller Überlegungen gestellt.
Unser Konzept beruht auf den Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für das Badewesen, deren Experten sich mit der Bedeutung der Pandemie für Bäder auseinandergesetzt haben. Das beinhaltet vor allem Maßnahmen zur Abstandswahrung, Zugangsregelung, Begrenzung der Besucherzahlen, Kontrolle der Umsetzung, Hygiene im Bad und den sanitären Einrichtungen, Desinfektionseinrichtungen und Verhaltensregeln für Besucher. Um diese behördlichen Verordnungen zu testen, haben wir uns entschieden, das Bad erst nach einem Probebetrieb von zwei Wochen am 8. Juni für den öffentlichen Betrieb freizugeben.

Sie sagen „Probetrieb“. Warum, wie sah der aus?
Unsere Sorge bestand darin, dass bei schönem Wetter der Andrang um ein Vielfaches höher sein könnte als das zulässige Maximum. Diverse Bäder waren noch geschlossen und Pfingsten stand an. Hinzu kam, dass die Restriktionen und Maßnahmen in der Praxis noch von niemandem erprobt worden waren. Darum der Probebetrieb, bei dem wir unter Realbedingungen mit einem eingeschränkten Besucherkreis die Wirksamkeit der Maßnahmen testen konnten.

Realbedingungen heißt, dass das Wasser auf eine angenehme Temperatur erwärmt wurde, die Freigabe durch das Gesundheitsamt erfolgt war, die Chlordosierung die optimale Keimtötung garantieren konnte und alle Hygienemaßnahmen greifen mussten. Wir haben die Mitglieder der Hänigser Freibadgenossenschaft daher gebeten, uns als Probanden zu unterstützen.

Eine schnelle Schwimmrunde nach Feierabend - ist das 2020 uneingeschränkt möglich?
Nicht nur nach Feierabend. Wir öffnen um 6 Uhr morgens für die Frühschwimmer und schließen während der Ferien nach dem Spätschwimmen um 21 Uhr. Allerdings gibt es – und das ist der jeweiligen Landesverordnung geschuldet – eine maximale Anzahl an Besuchern, die sich zeitgleich im Bad aufhalten dürfen. Diese errechnet sich nach der verfügbaren Liegefläche sowie den Wasserflächen vom Schwimmer- und dem Nichtschwimmerbecken. So soll sichergestellt werden, dass die Abstandsregeln überall eingehalten werden können. Es sind neben der Wasseraufsicht immer auch einige von unseren Ehrenamtlichen unterwegs, um das zu überprüfen. Bei 8.500 Quadratmetern Fläche haben wir unser Limit auf 550 Besucher festgelegt. Aus Erfahrung befinden sich selten mehr als ein Drittel der Besucher zeitgleich im Wasser, sodass wir an dieser Stelle keine größeren Engpässe erwarten.

Wir haben zusätzlich die Sportwiese zur Liegefläche umfunktioniert, sodass es reichlich Ausweichmöglichkeiten gibt, um sich auch beim Sonnen nicht zu nahe zu kommen. Als neuralgischer Punkt stellt sich bei lebhaftem Betrieb nach unseren Erfahrungen der Bereich am und im Planschbecken heraus. Hier appellieren wir an die Eltern der kleinen Gäste, sich besonders aufmerksam und umsichtig zu verhalten. Wir haben das Alter zur Nutzung hier auf sechs Jahre begrenzt und bitten die Eltern, wirklich nur Kleinstkinder in das Becken zu begleiten und auch dabei Abstand zu wahren. Es gilt überall: Safety first.

Stichwort Warteschlangen: Wie wollen Sie die vermeiden?
Hier lohnt sich der Blick auf unsere Internet-seite. Alle fünf Minuten melden wir mit dem Smiley auf der Startseite, wie viele Plätze im Bad gerade noch frei sind. Wenn er grün erscheint, ist noch viel Platz. Ab 80 Prozent Belegung wird er schon trauriger und verfärbt sich gelb. Wenn wir an das Limit von 550 stoßen, sieht man einen roten Smiley. Dann wird der Zugang zeitweise gesperrt. Da dieses System mit der Kasse verbunden ist, handelt es sich stets um den aktuellen Füllgrad, der übrigens auch von mobilen Endgeräten aus abgerufen werden kann. Gezählt werden alle kommenden und gehenden Besucher, und zwar völlig kontaktlos. Damit möglichst viele kommen, aber möglichst wenige vor verschlossener Tür und in einer Schlange stehen, lohnt sich also vor Aufbruch ins Bad der Blickkontakt mit unserem Smiley.

Noch einige Worte zum Zählsystem per Handy-App, das unser IT- Team bereits im vergangenen Jahr entwickelt hat, als von Corona noch keine Rede war: Bei den Saisonkarten erfolgt die Zählung per Auslesen eines auf der Karte abgedruckten QR-Codes. Übrigens völlig datenschutzkonform. Wir erfassen pseudonymisiert. Es gibt keinen Abgleich mit den hinterlegten Mitgliederdaten. Normale Tagesbesucher werden händisch ein- und ausgebucht. So können wir, sofern das Gesundheitsamt eine Registrierung der Besucher fordert, eine Rückverfolgung im Infektionsfall unterstützen.

Welche Vorsichtsmaßnahmen haben Sie zusätzlich eingeleitet?
Auch wenn es nicht zwingend ist, haben wir im Sanitärbereich und am Eingang Desinfektionsmittelspender angebracht. Hygienetücher zur Reinigung und Desinfektion der Toiletten stehen bereit. Dabei vertrauen wir auf einen verantwortungsvollen Umgang. Über die regelmäßige Reinigung der sanitären Einrichtungen hinaus sind die Desinfektionszyklen verkürzt. Da die Sammelumkleiden bis auf Weiteres nur eingeschränkt genutzt werden dürfen, haben wir eine ebenso einfache wie geniale Lösung gefunden: Verteilt über das Gelände des Freibades sind im Außenbereich Umkleidekabinen aufgestellt, die jeweils nur von einer Person genutzt werden können. Sie besitzen keine Türen, sondern sind so konstruiert, dass quasi ein kontaktloses Hinein- und wieder Herausschlüpfen möglich ist. Und weil die Wände nicht bis ganz auf den Boden gehen, sieht man von außen gut, ob sie gerade besetzt sind oder nicht. Gebaut haben sie – wie soll es auch anders sein – handwerklich begabte Genossenschaftsmitglieder. Das sparte finanzielle Mittel, die wir in dieser Saison sicher gut brauchen können. Vor allem werden wir uns kontinuierlich über neue Erkenntnisse aus Wissenschaft, Politik und Verwaltung zum Thema Coronavirus informieren, um zeitnah geeignete beziehungsweise angeordnete Maßnahmen zur Risikominimierung umzusetzen.

Welche Erwartungen haben Sie für diese Freibadsaison?
Wir erwarten, dass die Besucherzahlen Corona-bedingt in diesem Jahr deutlich geringer ausfallen werden als gewohnt. Umso mehr freuen wir uns auf unsere treuen Gäste und eine hoffentlich reibungslose und tolle Saison, trotz oder gerade wegen Corona.
Hans-Peter Leimbach


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