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Bundesland-Spezial Schleswig-Holstein | Veröffentlicht am 20.10.2017

Letzte Ruhestätte: weites Meer

Seebestattungen sind nach wie vor gefragt“, sagt Ralf Paulsen von der Deutschen See-Bestattungs-Genossenschaft, der größten der Branche. Von den bundesweit insgesamt auf 15.000 geschätzten Beisetzungen auf See führt die 1975 gegründete Genossenschaft jährlich um die 2.000 durch.

Einige sind den Bestattern und geschäftsführenden Vorstandsmitgliedern Paulsen und Rolf Matthießen deutlich in Erinnerung geblieben: Ein Kunde hatte zu Lebzeiten verfügt, unter Salutschüssen in der Nordsee beigesetzt zu werden. „Daraufhin haben wir eine behördlich genehmigte Kanone mit an Bord genommen,” erzählt Paulsen. Ein weiterer Kunde wollte von einem Ruderboot aus in einer speziellen Bucht vor Norwegens Küste bestattet werden. „Auch das haben wir möglich gemacht“, sagt Matthießen. Ob christliche, buddhistische oder muslimische Bestattungszeremonien: die Genossenschaft ist auf alles eingestellt. „Wichtig sind uns dabei beste Qualität, gute Zusammenarbeit mit den Behörden, würdevolle Abläufe und hoher Respekt vor den Verstorbenen und ihren Angehörigen“, betont Paulsen, dessen Vater schon Vorstandsmitglied der Genossenschaft war.

Drei Schiffe hat die Genossenschaft in Nord- und Ostsee stationiert: die MS Aries vor Büsum, die MS Northstar vor Sylt und die MS Mira in Kiel. Mit ihnen fahren die insgesamt zehn Kapitäne und Decksleute die gewünschte Bestattungsposition im Meer an, in der Regel begleitet von den Angehörigen. Die Asche der Verstorbenen wird in einer umweltfreundlichen Urne mitgeführt, die auf Wunsch mit speziellen Seemotiven – vom Leuchtturm bis zur Strandlandschaft – designt wird. Nachdem der Kapitän die Flagge auf Halbmast gesetzt, die Traueransprache nach Seemannsbrauch gehalten und die Schiffsglocke geläutet hat, lässt er die Urne am Achterdeck behutsam zu Wasser. Die Angehörigen verstreuen als letzten Gruß Blumen und Blüten, danach ertönt das Schiffshorn zur letzten Reise. Im Anschluss erhalten die Familien eine Seekarte, auf der die Bestattungsposition genau eingetragen ist.

Einmal im Jahr lädt die Genossenschaft im September zu Gottesdiensten und Erinnerungsfahrten mit ihren drei Schiffen ein. „Diese sind traditionell sehr gut besucht“, so der Vorstand. So hätten in diesem Jahr rund 650 Familienmitglieder und Freunde teilgenommen. „Viele Angehörige kennen wir schon seit Jahren“, so Paulsen.
Darüber hinaus bietet die Genossenschaft auch Beisetzungen auf allen Weltmeeren an. Hierfür chartert sie über Partnerunternehmen im Ausland Schiffe – vom Segelboot bis zum Frachtschiff. Die Urne wird dabei höchstpersönlich von einem der Kapitäne der Genossenschaft, der auch die Bestattung begleitet, zum gewünschten Abfahrtshafen gebracht.

Warum lassen sich so viele Menschen im Meer beisetzen? „Für Küstenbewohner war das schon immer gang und gäbe“, sagt Paulsen. „Doch nach dem Zweiten Weltkrieg hatten viele ehemalige Marinesoldaten aus ganz Deutschland den Wunsch, in der Nähe ihrer gefallenen Kameraden bestattet zu werden.“ So wurde die Genossenschaft auf Initiative engagierter Bestatter vor rund 40 Jahren bundesweit gegründet, heute sind fast 400 Bestattungsunternehmen Mitglied.

Neben ehemaligen Marinesoldaten sind es inzwischen deren Angehörige, die sich in der Nähe ihrer Verstorbenen zur letzten Ruhe begeben wollen. „In einer globalisierten Welt sind es aber auch immer mehr Menschen, die eine Affinität zum Meer haben oder sich an einem maritimen Urlaubsort sehr beheimatet gefühlt haben”, berichtet Matthießen. Seebestattungen seien schon längst nichts Besonderes mehr und würden von vielen Beerdigungsunternehmen angeboten. Zu den außergewöhnlichen Beerdigungsriten gehöre heute zum Beispiel, eine Urne mit der Asche der Verstorbenen ins All zu schießen. „Aber so etwas kommt sehr selten vor, und unter allen Bestattungen höchsten ein- bis zweimal pro Jahr”, sagt Paulsen.


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