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Aus der Reihe | Veröffentlicht am 15.12.2022

Eine Schule für alle

Ein Gymnasium direkt in der Region, kleine Klassen mit maximal 20 Kindern und im Unterricht gibt es nur digitale Medien: das genossenschaftliche Gymnasium Speicher.

Mit dem genossenschaftlichen Gymnasium ist in der kleinen Stadt Speicher im Eifelkreis Bitburg-Prüm ist etwas ganz Besonderes entstanden: ein genossenschaftliches Gymnasium. Abzusehen war dies vor sechs Jahren jedoch nicht, denn damals fiel das große Schulzentrum vor Ort mit Grund-, Haupt- und Realschule bei der Umstrukturierung des Bildungsangebots im Eifelkreis durch das vorgesehene Raster und sollte geschlossen werden. Bewohner*innen und Politikverantwortliche sowie die ansässigen Unternehmen wollten dies jedoch nicht hinnehmen, denn eine Schule vor Ort ist für viele Menschen, die in der Region wohnen, leben und arbeiten ein wichtiger Baustein der Infrastruktur. „Daher gab es viele, die sich Gedanken gemacht haben, wie es gelingen kann, eine Schule am Ort zu erhalten und auch die Gebäude weiter zu nutzen, die ja vorhanden waren“, erklärt Alwin Ersfeld, Vorstand der Gymnasium Speicher eG, die als Träger der Schule fungiert.

Von anderen genossenschaftlichen Schulen lernen
Es dauerte nicht lange, bis die Idee reifte, die Schule als Genossenschaft weiterzuführen. Beispiele, dass dies gelingen kann, fand man mit drei solcher Schulen direkt in der Umgebung: „Raiffeisen-Campus, Leifheit-Campus und Oranien-Campus sind private Schulen in Trägerschaft einer Genossenschaft und bereits seit Jahren erfolgreich“, so Ersfeld. Als klar wurde, dass im Jahr 2018 der letzte Jahrgang seinen Abschluss machen sollte und die Schule danach geschlossen wird, nahmen die Bemühungen, dies zu verhindern, Fahrt auf.

„Einige interessierte und engagierte Einwohner*innen aus Speicher nahmen Kontakt mit den privaten genossenschaftlichen Gymnasien in der Umgebung auf“, erinnert sich Vorstand Ersfeld. „Der Oranien-Campus hat sogar eine Machbarkeitsstudie für eine Schule in der Rechtsform der Genossenschaft erstellt“, so der Vorstand weiter. „Als Ergebnis kam heraus, dass es zu schaffen ist“.
Die Gründung erfolgte unter Mithilfe des Genossenschaftsverbandes und der Volksbank Eifel eG am 5. September 2017. Etwa 40 interessierte Bürger*innen hatten sich dazu entschieden, das Projekt zu unterstützen.

Die Gründungsmitglieder kamen nicht nur aus Speicher, sondern auch aus Gemeinden in der Nähe. „Das zeigt, welche Bedeutung eine Schule vor Ort für unsere Stadt und die Region hat, um für die Menschen, die hier leben, weiter attraktiv zu bleiben und auch für neue Einwohner*innen interessant zu sein“, betont Ersfeld.
Das erste Ziel war schnell gesetzt: „Wir wollten erreichen, dass im August 2018 der erste Jahrgang das neue genossenschaftliche Gymnasium besucht“, erinnert sich Alwin Ersfeld. „Dass dies letztlich gelang, war ein riesiger Erfolg“, betont er.

Schulleben statt Leerstand
Ein wichtiger Baustein für den Erfolg war es, dass die vorhandenen beiden Gebäude weiter genutzt werden konnten. Statt Leerstand und drohendem Abriss ist schulisches Leben dorthin zurückgekehrt. „Die Herausforderungen waren riesig und als ehrenamtlicher Vorstand nur mit viel Einsatz und Engagement zu schaffen“, erklärt Ersfeld. Umso wichtiger sei es, dass die Mitglieder der Genossenschaft sich von Anfang an aktiv eingebracht haben. „Alle Mitglieder unterstützen die Schule mit ihrem Know-how bis heute. Ohne dieses Engagement wären wir sicherlich nicht so erfolgreich gewesen“, betont er.

Aktuell hat die Schule in fünf Jahrgängen mit jeweils zwei Klassen 176 Schüler*innen. Die 24 Lehrer*innen unterrichten komplett digital: „Alle Klassenräume sind mit digitalen Smartboards ausgestattet, alle Lernenden besitzen einen eigenen Laptop oder ein eigenes Tablet“, erzählt Ersfeld. Damit erwerben die Schüler*innen systematisch wichtige Schlüsselkompetenzen im Umgang mit digitalen Medien. „Um die genannten Kompetenzen im Bereich der digitalen Medien auch unseren Schüler*innen vermitteln zu können, nehmen unsere Lehrkräfte regelmäßig an breitgefächerten Fortbildungen teil“, erläutert der Vorstand.

Die Unterrichtsstunden umfassen 60 Minuten, deshalb haben die Schüler*innen etwas mehr Unterricht in den Hauptfächern als vorgesehen. Alle entscheiden sich halbjährlich für eine Arbeitsgemeinschaft, in der sie sich ihren individuellen Interessen widmen. Die Lern- und Arbeitszeiten werden von den Fachlehrkräften betreut. Somit sind beim Erledigen der Hausaufgaben stets Ansprechpartner*innen aus dem Unterricht vor Ort, die jedes Kind kennen und gezielt unterstützen können. Eine angenehme und passgenaue Lernatmosphäre auf den Lerninseln und in der Bibliothek soll das motivierende Erledigen aller Aufgaben unterstützen.

In den kommenden Monaten sollen weitere Fachräume in der Schule entstehen, unter anderem für Naturwissenschaften, Musik und Kunst. Die beiden Gebäude bieten genug Platz, der nach den notwendigen Renovierungen Stück für Stück zur Verfügung stehen wird. „Wir haben es geschafft, dass die Schule in der Region etabliert ist, bieten den Vorteil kleiner Klassen und eine Flexibilität, die staatliche Schulen nicht haben. Außerdem gibt es bei uns das Abitur nach zwölf Schuljahren“, betont Ersfeld. „Auch wenn wir eine private Schule sind, ist unser genossenschaftliches Gymnasium Speicher eine Schule für alle. Das war uns stets wichtig, darauf sind wir stolz und freuen uns schon jetzt auf den ersten Abschlussjahrgang“, blickt der Vorstand voraus.

Brigitte Ott


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