Unsere Gremienräume sind ein geschlossener Bereich, in dem wir für unsere Gremienmitglieder Unterlagen der Gremien – Verbandstag, Verbandsrat, Regionaltage, Mitgliederversammlungen, Fachräte und Arbeitsausschüsse – zur Verfügung stellen. Des Weiteren findet sich hier der Zugang zur Arbeitsgruppe des Nachhaltigkeitsrats.
Zu den GremienräumenFür die Fachvereinigungen:
Unser Mitgliederportal ist ein geschlossener Bereich, in dem der Genossenschaftsverband den Mitgliedern der Fachvereinigungen Agrar, Gewerbe, Landwirtschaft sowie Energie, Immobilien und Versorgung Informationen und Anwendungen zur Verfügung stellt.
Zum MitgliederportalIm direkten Austausch und aus erster Hand: Alles, was sich unter dem Dach des Verbandes tut, konnten die Mitglieder Ende Mai auf dem Verbandstag erfahren.
Genossenschaftliche Talkrunde zum Thema „Impulse für die Zukunft“: Mit dabei (v.l.n.r.) Vorstandsvorsitzender Ingmar Rega, Dr. Katja Leppin, Vorständin der Agrargenossenschaft Görike-Schönhagen, Sophia Gröting, Nachhaltigkeitsverantwortliche der VR-Bank Westmünsterland, Johannes Damerau und Johanna Bitz von der Schülergenossenschaft Walforma eSG mit Moderatorin Corinna Egerer. Foto: Torsten Silz
Eine starke Verbandsfamilie – Impulse und Lösungen für morgen“: Unter diesem Motto standen in der Alten Oper in Frankfurt der Rückblick auf ein insgesamt erfolgreiches Wirtschaftsjahr 2021 sowie Impulse und Lösungen des Verbandes für seine rund 2.600 Mitgliedsunternehmen an. Weiteres wichtiges Thema war außerdem eine aktuelle Studie des Zukunftsinstituts „Aufbruch in die WIR-Ökonomie“, die zeigt, wie Genossenschaften Antworten auf die Mega-trends unserer Zeit für den ländlichen Raum geben.
„Ein immer noch stark von den Auswirkungen der Corona-Krise geprägtes Jahr 2021 konnten wir als Verbandsfamilie wirtschaftlich sehr zufriedenstellend abschließen. Wir sind finanziell sowie betriebswirtschaftlich stabil aufgestellt“, erklärte Vorstandsvorsitzender Ingmar Rega in seinem Vorstandsbericht.
„Die Kreditgenossenschaften haben sich in den letzten zehn Jahren sehr positiv entwickelt und damit die besondere Resilienz der genossenschaftlichen Unternehmensform auch als Banken unterstrichen. Sie haben sich 2021 abermals als die Stabilitätsanker in ihren Regionen erwiesen. Gleiches gilt für die Spezialbanken und für ihre jeweilige Klientel“, betonte der stellvertretende Vorstandsvorsitzende Siegfried Mehring.
Vorstandsmitglied Marco Schulz gab einen Überblick über die wichtigsten Entwicklungen der Fachvereinigungen der Agrargenossenschaften sowie der Landwirtschaftlichen Waren- und Dienstleistungsgenossenschaften. Sein Fazit: „Die genossenschaftlichen Unternehmen im systemrelevanten Sektor Landwirtschaft haben 2021 eindrucksvoll ihre Leistungsfähigkeit unter Beweis gestellt.“
Gleichzeitig betonte er, dass die Landwirtschaft als Grundlage unserer Versorgungsicherheit auch ein wichtiger Teil einer aktiven Friedenpolitik ist. Schulz: „Eine Produktionssteigerung auf unseren Gunststandorten kann mithelfen, eine Hungerkrise in der Welt zu vermeiden. Dies gilt besonders für die Agrargenossenschaften als hocheffiziente Großbetriebe“. Die zukünftige Ausrichtung der heimischen Landwirtschaft müsse an die veränderten geopolitischen Rahmenbedingungen angepasst werden.
„Nachhaltigkeit ist und wird ein zentraler Teil unserer Geschäftsmodelle“, betonte Vorstandsmitglied Peter Götz in seiner Berichterstattung über die gewerblichen Genossenschaften. „Genossenschaftlich organisierte Unternehmen sind wie dafür geschaffen, hier eine Vorreiterrolle einzunehmen“. Der Verband werde seine Mitglieder „bei dieser nachhaltigen Transformation nach Kräften unterstützen“.
Vielfältige, ganzheitliche und wertvolle Impulse und Lösungen für die Mitglieder schaffen – darauf zielt die vom Vorstandsvorsitzenden Ingmar Rega erläuterte Strategie der Verbandsfamilie ab. Hierfür investiert der Genossenschaftsverband unter anderem in die Erweiterung seines Dienstleistungsangebotes, die Digitalisierung in den Kernbereichen Prüfung, Beratung und Bildung, aber auch in moderne Arbeitswelten für seine Beschäftigten.
Studie: Aufbruch in die WIR-Ökonomie
Die auf dem Verbandstag präsentierte Trendstudie des Zukunftsinstituts „Aufbruch in die WIR-Ökonomie“ – in Zusammenarbeit mit dem Genossenschaftsverband erstellt und erstmals im Rahmen des Verbandstages von Anja Kirig vom Zukunftsinstitut vorgestellt – zeigt, warum die Antworten auf die Megatrends unserer Zeit für den ländlichen Raum in Genossenschaften liegen. Im Rahmen der Studie hat das Zukunftsinstitut Genossenschaften interviewt, die als Pioniere den Wandel früher spüren als andere, ihn aktiv gestalten und bereits neue Geschäftsfelder entwickeln.
„Megatrends sind die Blockbuster des Wandels, sie haben epochalen Charakter und formen nicht nur einzelne Branchen oder Sektoren um, sondern ganze Gesellschaften“, sagte Studienautor Dr. Daniel Dettling. Für den ländlichen Raum seien Neo-Ökologie, Mobilität, Konnektivität und New Work, Silver Society und Gesundheit, Globalisierung und Urbanisierung sowie Individualisierung die Haupttreiber für die kommenden Jahrzehnte.
„Genossenschaften kommen schnell vom Wollen ins Machen,“ betonte Ingmar Rega. So zieht die Studie das Fazit: In Kooperation von Kommunen, Unternehmen und Bürger*innen können Menschen ihre Region gestalten und gemeinsam Angebote schaffen, die die Lebensqualität erhöhen. Keine andere Organisationsform ist laut Studie dafür so prädestiniert wie die Genossenschaft.
Die Corona-Pandemie hat bestehende Entwicklungen nochmals verstärkt. Homeoffice ermöglicht beispielsweise weiteren Bevölkerungsgruppen ein Leben abseits der Städte. „Während Co-Working auf dem Land vor wenigen Jahren nicht vorstellbar war, ist es nun hipp und innovativ“, so Rega und verwies auf eine erfolgreiche Genossenschaft in Schleswig-Holstein.
Genossenschaften kommen dann ins Spiel, wenn es um die Stärkung der Region, basisdemokratische Themen und um Menschen geht, die partizipieren und mitarbeiten wollen, analysierte Dr. Daniel Dettling. „Hier sehen wir optimale Bedingungen für die neue WIR-Ökonomie.“
„Das Zukunftsinstitut sieht Genossenschaften als zentrale Treiber einer nachhaltigen, solidarischen und regionalen Wirtschaft. Die darin liegenden Chancen gilt es, noch bekannter zu machen“, bilanzierte Ingmar Rega. „Die Studie bringt auf den Punkt, was Genossenschaft ausmacht: Private Unternehmen definieren ihren Erfolg über den Gewinn, gemeinwohlorientierte Unternehmen über ihren Sinn. Für Genossenschaften gehört beides zusammen: Purpose and Profit.“
Hans-Peter Leimbach