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Aus dem Verband | Veröffentlicht am 28.10.2021

Projektwilligkeit und -fähigkeit führen zum Fusionserfolg

Seit April berichtet GENiAL über das Projekt Fusionsmanagement 360, in dem die AWADO Gruppe Unterstützungsleistungen für Transformationsprozesse bündelt. GENiAL sprach mit Alexander May, Manager in der AWADO Services, über das Projektmanagement als „Transmissionsriemen“ einer Fusion.

Her May, welche Bedeutung hat das Projektmanagement bei einer Fusion?
Alexander May: Eine Fusion gehört für die beteiligten Banken mit zu den komplexesten Projekten ihrer Unternehmensgeschichte – vielleicht noch vor der Umstellung von bank21 auf agree21. Die Banken müssen die unterschiedlichsten Aktivitäten umsetzen. Das gilt selbst im „einfachen Fall“, wenn eine sehr große Bank mit einer deutlich kleineren Bank fusioniert und die Prozesse der großen Bank im Grunde häufig „nur“ übernommen werden müssen.
Dabei lassen sich drei zentrale Bereiche skizzieren: die juristische Fusion, die organisatorische Fusion sowie die technische Fusion. Darunter subsummieren sich weitere Themen wie steuerliche oder aufsichtsrechtliche Fragen. Das stellt vor allem Institute, die noch keine oder nur aus ferner Vergangenheit Fusionserfahrung besitzen, vor Herausforderungen – neben dem Umfang kommt noch das Neue dieses Prozesses hinzu.

Welche Anforderungen gibt es generell an das Projektmanagement?
Das sind drei Dinge:

  • Das Projektmanagement muss es durch methodische Exzellenz schaffen, dass sich die Projektbeteiligten auf die Inhalte fokussieren können. Hier ist wenig Platz für Experimente.
  • Die Projektleitung muss umfassende Erfahrung im Management großer Projekte mitbringen. Wer nur rein theoretisches Wissen hat, lässt in der Anwendung bei Projekten dieser Größe häufig Federn.
  • Das Projektmanagement muss eine entsprechende Professionalität haben. Projektpläne in Excel sind hier definitiv fehl am Platz.

Was sind typische Fehler im Projektmanagement einer Fusion?
Klassische Fehler sind, zu viel zu schnell mit zu wenig Ressourcen bewerkstelligen wollen. Gerade bei einer Fusion mit den aufsichtsrechtlichen Vorgaben, die einem Zeitplan mit verschiedenen Meilensteinen folgen sollte, ist eine umfassende Planung mit einer realistischen Einschätzung der notwendigen Zeiten und potenzieller Puffer zwingend notwendig. Insbesondere unerfahrene Banken, die sich entscheiden, eine Fusion ohne externe Unterstützung durchzuführen, laufen hier Gefahr, die Anforderungen zu unterschätzen.

Wie sieht Ihr Ansatz im Projektmanagement aus?
Unser Projektmanagementansatz steht auf den zwei Pfeilern Projektwilligkeit und Projektfähigkeit. Fehlt eine dieser beiden Voraussetzungen, ist das Projekt bereits zum Scheitern verurteilt.
Während die Projektwilligkeit bei den handelnden Personen meistens gegeben ist (unterlegt mit den entsprechenden Ressourcen), ist die Projektfähigkeit immer wieder ein Problem.
Dies wird insbesondere bei dem häufig ersten Schritt des Projektmanagements deutlich: einer funktionalen Projektorganisation. Ihr primäres Ziel ist es, im Projektverlauf effektiv und effizient Entscheidungen zu treffen. Diese Projektorganisation bietet dann auch die benötigte Struktur, um die Aktivitäten der juristischen, organisatorischen und technischen Fusion abzuarbeiten.

Um welche Phasen handelt es sich dabei?
Wir unterteilen die Aktivitäten grundsätzlich in sechs Phasen: 1. Sondierung, 2. Vorbereitung, 3. Konzeption Zielbild, 4. Ausarbeitung Konzeption, 5. Umsetzung und 6. Post-Merger, also die Integrationsphase nach einer Fusion. Der strategische Fokus nimmt mit jeder Phase ab, während die operative Arbeit zunimmt. In der Praxis sind die Phasen jedoch nicht „hart“ voneinander getrennt, denn viele Aktivitäten überlappen sich.

Was ist der Mehrwert durch den Ansatz Fusionsmanagement 360 und insbesondere des Projektmanagements?
Das Projektmanagement verkörpert die 360 Grad, also die Betrachtung einer Fusion aus allen Perspektiven. Dabei hat das Projektmanagement sinnbildlich die Rolle eines Orchesterdirigenten inne: Es antizipiert Änderungen im Rhythmus des Projekts, steuert zeitgerecht Aktivitäten und den Einsatz von Beteiligten, organisiert Übergangsphasen und ändert, wenn nötig, Instrumente oder Methoden. Das Projektmanagement behält – mit wechselndem Fokus – beständig alles im Blick.

Der gemeinsame Auftritt der AWADO Gruppe, der GenoAkademie und der GenoPersonalConsult mit ihren Spezialist*innen hat den großen Vorteil, dass jeder den anderen und seine Spielweise kennt. So funktioniert das Zusammenspiel für eine erfolgreiche Fusion ohne zusätzliche Proben oder Diskussionen.
Aber auch „Gastspieler“ – wie der jeweilige Prüfungsverband, die Atruvia oder andere Dienstleister der Bank – werden durch das Projektmanagement so dirigiert, dass sie ohne Dissonanzen zusammenarbeiten können. Ein gutes Projektmanagement muss auf allen Ebenen wirken: von den Entscheider*innen über die Manager*innen bis hin zur operativen Ebene.

Was ist das wichtigste Element des Projektmanagements?
A und O einer Fusion ist neben einer vorausschauenden Planung eine effektive und effiziente Kommunikation mit den Stakeholdern, also allen am Projekt Beteiligten. Eine regelbasierte und schlanke Projektkommunikation unterstützt die Projektorganisation dabei nachhaltig und dient den Projektleiter*innnen als ständiger „Pulsmesser“ des Projekts. So hat die Projektleitung einen guten Überblick aller Aktivitäten und kann Probleme oder Schwächen frühzeitig identifizieren. Auf diese Weise werden alle direkt und indirekt am Projekt Beteiligten regelmäßig abgeholt – das Commitment für die Fusion steigt.

Dr. Volker Hetterich


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