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Aus dem Verband | Veröffentlicht am 11.12.2020

Nachhaltigkeitsrisiken frühzeitig erkennen und steuern

Die wachsende Bedeutung von Nachhaltigkeit führt zum Anpassungsdruck in der Risikosteuerung von Banken und anderen mittelständischen Unternehmen. GENiAL interviewt Nicola Winkler, Beraterin für Banksteuerung bei der AWADO GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Steuerberatungsgesellschaft.

Nicola Winkler ist Beraterin für Banksteuerung bei der AWADO GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Steuerberatungsgesellschaft.

Nicola Winkler ist Beraterin für Banksteuerung bei der AWADO GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Steuerberatungsgesellschaft.

Frau Winkler, warum müssen sich Genossenschaftsbanken und andere Unternehmen mit dem Thema Nachhaltigkeit beschäftigen?
Nicola Winkler: Angesichts des Klimawandels und seiner verheerenden Folgen für Umwelt, Wirtschaft, aber auch die gesellschaftlichen Verhältnisse hat die Europäische Union beschlossen, bis 2050 klimaneutral zu werden. Das kann nur gelingen, wenn sich auch die Wirtschaft verändert. Deshalb halten die EU wie auch die Bundesregierung und ihre nachgelagerten Institutionen die Unternehmen nachdrücklich dazu an, am Umbau der Wirtschaft mitzuarbeiten, damit das Klimaziel erreicht werden kann. Auch die Finanzaufsicht der Banken Bafin fordert die Banken eindringlich dazu auf, sich jetzt schon auf das Thema vorzubereiten, bevor auch für die Anforderungen an die Risikosteuerung bei Banken in naher Zukunft die ersten strengen gesetzlichen Maßnahmen beschlossen werden.

Was sind denn Nachhaltigkeitsrisiken in Unternehmen?
Nachhaltigkeitsrisiken können grundsätzlich in den Themen Umwelt, Soziales und Unternehmensführung bei jedem Unternehmen entstehen. Im Fokus stehen hier natürlich die verheerenden Auswirkungen des Klimawandels für das gesamte Leben auf unserem Planeten. So bezeichnet der jüngste Risikobericht des Weltwirtschaftsforums die Klimarisiken als eine der größten Gefahren für die Wirtschaft. Ein markantes Beispiel sind die Wetterextreme, die besonders zu Problemen in der Produktion und im Vertrieb vieler Betriebe führen können – von Gebäudeschäden über Ressourcenknappheit und Ernteausfälle bis hin zu Produktionseinbrüchen und Lieferkettenrissen. Auch die Werthaltigkeit des eingesetzten Kapitals in Immobilien, Maschinen und Anlagen steht dabei mittel- bis langfristig infrage.
Darüber hinaus muss sich aber auch jedes Unternehmen fragen: Sind meine Produkte nachhaltig und damit zukunftsfähig? Kann ich meinen Kund*innen den CO2-Fußabdruck meines Wirtschaftens vermitteln? Erzeuge ich zum Beispiel in der Landwirtschaft Obst, Getreide und Gemüse, das steigenden Temperaturen und Dürre gewachsen ist? Kann ich als Zulieferer der Automobilindustrie weiter an der Produktion für Teile des Verbrennungsmotors festhalten? Werden Unternehmen mit neuen regulatorischen Maßnahmen für fairere Arbeitsbedingungen umgehen können, zum Beispiel in der Fleischindustrie? Kurz: Stimmt mein Geschäftsmodell in Anbetracht der Nachhaltigkeitsrisiken noch?

Und was ist mit den Genossenschaftsbanken?
Auch Genossenschaftsbanken müssen sich fragen: Wie nachhaltig sind unsere Investitionen? Wie risikogefährdet sind Unternehmen bestimmter Branchen als meine aktuellen und künftigen Kreditnehmer? Wie zuverlässig werden sie ihre Kredite künftig bedienen können? Werden Kredite zur eigenen nachhaltigen Ausrichtung genutzt? Wie nachhaltig sind die eigenen Bankprodukte, aber auch unsere internen Abläufe? Können wir unsere Kund*innen für regionale nachhaltige Aktivitäten zusammenbringen?
Nachhaltigkeit macht einfach vor keiner Branche und keinem Unternehmensbereich halt. Es wird ein Dauerthema bleiben. Deshalb muss es wohlüberlegt in die künftige Geschäfts- und damit auch in die Risikostrategie, in die Bepreisung integriert und letztendlich auch umgesetzt werden. Nachhaltigkeit ist kein Aktionismus, sondern ein kontinuierlicher Prozess in einem Unternehmen.

Das hört sich nach großem Aufwand, hohen Kosten und viel Expertise an. Wie kann der Verband hier seine Mitglieder unterstützen?
Ja, die Herausforderung ist bei diesem Thema für alle Unternehmen groß. Sie kann aber von jeder Genossenschaft nach dem Motto „Was einer nicht schafft, das schaffen viele“ bewältigt werden. Der Verband steht hier mit seinen AWADO-Gesellschaften eng an der Seite seiner Mitgliedsbanken und anderen Genossenschaften. Wir unterstützen sie mit maßgeschneiderten Angeboten bei jedem Schritt zu mehr Nachhaltigkeit. Dabei ist es egal, welche Veränderung die Genossenschaften bis zu welchem Grad planen: von der ersten Bestandsaufnahme von Nachhaltigkeitsrisiken über die Einzel- und Gesamtstrategie bis hin zu dem langen Weg zu einem komplett nachhaltigen Unternehmen.

Sabine Bömmer


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