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Zum MitgliederportalPressekonferenz der Genossenschaftsbanken in 14 Bundesländern: Der Vorstand des Genossenschaftsverbandes informierte über ein herausforderndes Geschäftsjahr 2020.
Im von der Corona-Pandemie geprägten Geschäftsjahr 2020 haben die Volksbanken und Raiffeisenbanken einen „entscheidenden Beitrag für funktionsfähige regionale Wertschöpfungskreisläufe“ geleistet – und „in diesen unsicheren Zeiten ihre Privat- und Firmenkunden nach wie vor intensiv begleitet“, betonte Ingmar Rega vor zahlreichen Medienvertretern, die sich Ende Februar zur digitalen Pressekonferenz zugeschaltet hatten. „Angesichts großer Herausforderungen in den verschiedensten Feldern stellen die Kreditgenossenschaften täglich neu im Markt ihre Zukunftsfähigkeit unter Beweis und sind eine sichere Säule für die Unterstützung unserer Wirtschaft“, so das Fazit des Verbandsvorstandes.
Das virtuelle Format der Pressekonferenz deutete zugleich auf den einflussreichsten Trend bezüglich des Kundenverhaltens: die Digitalisierung. „Dem stellen sich die Volksbanken und Raiffeisenbanken mit einem Dreiklang. Sie sind nah bei den Kund*innen, stark für die Region und modern im Banking“, hob Ingmar Rega hervor.
Insgesamt wirkten ihm zufolge auch 2020 die Treiber der Strukturveränderung im Bankenmarkt unverändert fort. Als größte Herausforderungen benannte der Vorstandsvorsitzende „die stetig voranschreitende, zunehmend international geprägte Regulatorik, die Negativzinsen in Verbindung mit den wegen Corona fortgeführten EZB-Anleihekäufen sowie die umfangreichen Investitionen in die Digitalisierung“.
Als Antwort auf die digitale Transformation entwickelt die genossenschaftliche FinanzGruppe ihr Geschäftsmodell gezielt weiter. Dabei werde nach seinen Angaben der differenzierte Zuschnitt auf die Mitglieder und regionalen Märkte das Alleinstellungsmerkmal für die Volksbanken und Raiffeisenbanken bleiben. „Mit diesem Profil werden sie sich auch bei fortschreitender Digitalisierung von den überregional agierenden Wettbewerbern sowie Fintechs und Big Techs klar abheben“, unterstrich Ingmar Rega.
Einlagen: Sicherer Hafen in stürmischen Zeiten
Durch das Wachstum im Kundengeschäft sprang die Bilanzsumme der 349 Volksbanken und Raiffeisenbanken im Verbandsgebiet um 10,6 Prozent nach oben: Sie beträgt jetzt 535,8 Milliarden Euro. Die durchschnittliche Bilanzsumme stieg von 1,3 Milliarden Euro auf 1,5 Milliarden Euro. Der Einlagenzustrom hielt auch 2020 an. So stiegen die täglich fälligen Gelder – größter Posten auf der Einlagenseite – um über 14 Prozent auf 280 Milliarden Euro. Ihr Anteil an den gesamten Einlagen legte um mehr als drei Prozentpunkte auf 72,7 Prozent zu. „In stürmischen Zeiten gehen die Menschen im sicheren Hafen ihrer Genossenschaftsbank vor Anker. Dieses ‚erst mal auf Nummer sicher gehen‘ erweist sich jedoch mit Blick auf einen effizienten Vermögensaufbau als Problem“, erläuterte Ingmar Rega. Denn: „Es werden immer höhere Geldvermögenanteile dauerhaft zwischengeparkt. Das ist keine Strategie für die Altersvorsorge.“ Sinnvolle Alternativen seien der Erwerb von Immobilien oder die Anlage der freien Gelder in Aktien, Fonds und Zertifikaten. Corona habe die seit Jahren vorherrschende Tendenz zu abwartendem Verhalten nochmals verstärkt.
Kreditgeschäft: Boom bei gewerblichen Finanzierungen
Die gewerblichen Finanzierungen sind wie im Vorjahr erneut überdurchschnittlich um 6,7 Prozent gewachsen. „Die Volksbanken und Raiffeisenbanken erfüllen ihren Kernauftrag: die Förderung ihrer Mitglieder – gerade auch in der Corona-Pandemie“, betonte Siegfried Mehring, stellvertretender Vorstandsvorsitzender des Genossenschaftsverbandes: „Die Firmenkunden haben in der Vergangenheit solide gewirtschaftet und können, wenn nötig, von Rücklagen zehren, ohne gleich in eine Schieflage zu geraten.“
Auch beim Ausblick auf die Entwicklung des Firmenkundengeschäfts 2021 überwiegt eindeutig der Optimismus, so das Ergebnis einer Umfrage des Genossenschaftsverbandes. 58 Prozent der Vorstände der Mitgliedsbanken gehen von einem gleichbleibend hohen Wachstum aus. Auf dem Markt für Wohnimmobilien hat die Pandemie durch die Hilfsmaßnahmen der Bundesregierung bislang kaum Bremsspuren hinterlassen. Die privaten Immobilienfinanzierungen waren auch 2020 mit einem Plus von 7,7 Prozent stärkster Wachstumstreiber. Der Anteil der privaten Baufinanzierungen am gesamten Kreditvolumen liegt inzwischen bei 34 Prozent. „Die Nachfrage wird wegen der niedrigen Zinsen weiter hoch bleiben“, so Siegfried Mehring.
Betriebsergebnis weiter rückläufig
Das Betriebsergebnis vor Bewertung in Relation zur durchschnittlichen Bilanzsumme ist weiter rückläufig von 0,85 Prozent auf 0,79 Prozent. In absoluten Zahlen dagegen resultiert dank des Wachstums im Kundengeschäft ein Plus von 115 Millionen Euro auf 4,2 Milliarden Euro. „Die Volksbanken und Raiffeisenbanken zeichnen sich im hart umkämpften deutschen Markt durch ihre Ertragsstärke aus. Sie sind so robust, dass sie die wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie gut bewältigen können“, erklärte Siegfried Mehring. Demnach haben sie die Eigenkapitalposition schon seit geraumer Zeit deutlich gestärkt und verfügen über ein sehr leistungsfähiges Risikomanagement.
Nachhaltigkeit wird immer wichtiger
Zunehmenden Stellenwert gewinnt die Nachhaltigkeit, quer durch alle Handlungsfelder der Volksbanken und Raiffeisenbanken. Dass diese immer wichtiger für die Anlageentscheidungen der Kund*innen wird, bestätigten in einer Umfrage des Genossenschaftsverbandes fast drei Viertel der Bankenvorstände. Die Finanzierung und Begleitung ihrer Firmenkunden bei der Transformation der wirtschaftlichen Aktivitäten zu mehr Nachhaltigkeit wird demzufolge in den nächsten drei bis fünf Jahren einen Schub erfahren. Auch die hybride Beratung und Betreuung gewinnt laut Umfrage an Bedeutung. „Die Zukunft ist persönlich und digital“, prognostizierte Ingmar Rega.