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Aus dem Verband | Veröffentlicht am 15.12.2022

„Energiegenossenschaften sind prädestiniert, einen wesentlichen Teil der Energiewende mitzugestalten“

Das Bundesland Schleswig-Holstein gilt mit mehr als 40 Energiegenossenschaften als Vorreiter bei der Bürgerenergie. GENiAL sprach mit Tobias Goldschmidt, Minister für Energiewende, Klimaschutz, Umwelt und Natur des Landes.

Tobias Goldschmidt ist seit 2022 Energie- und Klimaschutzminister für Schleswig-Holstein. Zuvor war der Diplom-Politikwissenschaftler ab 2017 Staatssekretär im Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt, Natur und Digitalisierung.

Tobias Goldschmidt ist seit 2022 Energie- und Klimaschutzminister für Schleswig-Holstein. Zuvor war der Diplom-Politikwissenschaftler ab 2017 Staatssekretär im Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt, Natur und Digitalisierung.

Herr Minister Goldschmidt, jede Dritte, jede*r Dritte kann sich laut einer YouGov-Studie vorstellen, sich in einer Energiegenossenschaft zu engagieren. Welche Potenziale sehen Sie für die genossenschaftliche Energiewende?

Tobias Goldschmidt: Wir werden unsere Klimaschutzziele nur erreichen, wenn alle Sektoren und gesellschaftlichen Gruppen an einem Strang ziehen. Der Weg hin zu einer klimaneutralen Lebens- und Wirtschaftsweise ist ein gesamtgesellschaftliches Projekt. Alle guten Ideen werden gebraucht und jede*r kann einen eigenen Beitrag leisten.
Der genossenschaftliche Ansatz ist bestens dafür geeignet, die unzähligen Ideen und Veränderungen voranzubringen und umzusetzen. Denn Genossenschaft bedeutet Partizipation, demokratische Entscheidungen und schlanke Prozesse. Energiegenossenschaften sind deshalb prädestiniert dafür, einen wesentlichen Teil der Energiewende mitzugestalten.


Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine hat die Notwendigkeit von regionaler Versorgung, beispielweise mit Energie, aber auch mit Lebensmitteln, deutlich gemacht. Welche Folgen wird das haben?

Der russische Angriffskrieg bedeutet für uns zunächst einen radikalen Bruch mit alten Gewohnheiten. Wir stehen vor der großen Herausforderung, kurzfristig die Energieversorgung sowie funktionierende Lieferketten aufrechtzuerhalten.
Die Besinnung auf eine dezentrale Versorgung bietet aber auch große Chancen. Denn Regionalität bedeutet kurze Transportwege und weniger Emissionen sowie Wertschöpfung und Arbeitsplätze für die Region. Mit erneuerbaren Energien können wir uns schrittweise aus der fossilen Umklammerung lösen. Schleswig-Holstein hat als Wind- und Sonnenland hier einen großen Standortvorteil. Deshalb bin ich überzeugt, dass wir im Land langfristig von einer Rückbesinnung auf regional erzeugte Energien profitieren können.

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hat nun die AKW-Laufzeiten verlängert und lässt mehr Kohle verfeuern. Wie ist es in Schleswig-Holstein um die Versorgungssicherheit in Städten und Gemeinden bestellt?

In Schleswig-Holstein konnten wir zum Jahresende 2021 das letzte Kernkraftwerk vom Netz nehmen, und zwar ohne Nachteile für die Versorgungssicherheit. Das ist auch ein Erfolg der Energiewende hier im Land. Denn wir produzieren in Schleswig-Holstein bereits jetzt mehr Strom aus erneuerbaren Energien, als hier im Land verbraucht wird.
Auch in puncto kurzfristige Versorgungssicherheit tragen wir Verantwortung. Wir setzen hier alle Hebel in Bewegung, damit zum Jahreswechsel ein LNG-Terminal einen wertvollen Beitrag zur deutschen Versorgungssicherheit leistet. Vor diesem Hintergrund steht Schleswig-Holstein mit Blick auf die Versorgungssicherheit vergleichsweise gut da. Dennoch bleibt es unerlässlich, dass weiter Energie eingespart wird. Hierzu müssen wir alle gemeinsam einen Beitrag leisten. Weniger Nachfrage wirkt kostensenkend und deshalb ist jede Einsparung auch ein Akt der gesellschaftlichen Solidarität.


Was halten Sie von dem genossenschaftlichen Modell?

Meine erste eigene Wohnung war eine Genossenschaftswohnung und ich habe damit sehr gute Erfahrungen gemacht. Genossenschaften fördern die Gemeinschaft und das Gemeinwohl. Deshalb halte ich es für richtig, genossenschaftliche Modelle weiter zu stärken.
Energiegenossenschaften können ein wesentlicher positiver Faktor bei der Umsetzung der Energiewende sein. Das gilt für den Bereich der Stromerzeugung und des Stromhandels genauso wie für die Bereitstellung von Wärme und Mobilität.
Für Neugründungen und „junge“ Genossenschaften sind dabei niederschwellige Beratungs- und Unterstützungsangebote von großer Bedeutung. Dem tragen wir in Schleswig-Holstein beispielsweise mit unserem Modell des Bürgerenergiefonds Rechnung.
Felix Reich


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