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EBA Bericht zur Integration von ESG-Faktoren und ESG-Risiken

  • 13.07.2021
  • von
  • Grundsatzblog

Mit dem veröffentlichten Konsultationspapier zum Management und zur Überwachung von ESG-Risiken Ende 2020 und dem konsultierten Bericht zu dem technischen Durchführungsstandard (ITS) zur ESG-Offenlegung im Frühjahr 2021 hat die EBA die Bewertung und Bewältigung von Nachhaltigkeitsrisiken thematisiert. In dem finalisierten Bericht der EBA vom 28. Juni 2021 sind diese Empfehlungen konkretisiert worden.

Unter andrem ist eine einheitliche Definition zu ESG-Risiken festgelegt worden:
„{…} ESG risks for institutions can {…} be defined as the negative
materialisation of ESG factors through their counterparties or invested assets.“

ESG Risiken werden als die negative Materialisierung von ESG Faktoren bei den Geschäftspartnern (counterparty) definiert. Eine Ausnahme gilt für Nachhaltigkeitsrisiken, die von einem Institut selbst ausgehen. Die EBA untersucht diese Risiken nicht, da hier davon ausgegangen wird, dass diese im Risikomanagement der Institute berücksichtigt werden.

Des Weiteren definiert die EBA Umweltrisiken als Risiken, die durch die negativen Umweltfaktoren dem der Geschäftspartner ausgesetzt sind entstehen. Zum Beispiel physische und transitorische Risiken.
„environmental risks are the risks of any negative financial impact on the institution stemming from the current or prospective impacts of environmental factors on its counterparties or invested assets“

Um ESG-Risiken zu bewerten empfiehlt die EBA einen Drei-Stufen Bewertungsprozess:

Stufe 1: ESG-Risiken müssen zunächst identifiziert werden. Dazu werden Indikatoren benötigt, die Risiken beispielsweise anhand des Sektors und der geographischen Lage bestimmen.

Stufe 2: Im nächsten Schritt müssen die Risiken gemessen werden. Dazu werden drei Methoden empfohlen.

  1. „Portfolio alignment method“:
    Das Grundprinzip dieses Ansatzes besteht in der Analyse inwieweit die Portfolios mit den international vereinbarten Klimazielen übereinstimmen.
  2. “Risk framework method” (einschließlich Klima-Stresstests):
    Das Grundprinzip dieses Ansatzes besteht darin, inwiefern Nachhaltigkeitsrisiken zur Wesentlichkeit traditionellen Risiken beitragen und diese Szenarien in die Stresstests zu integrieren.
  3. „Exposure method“
    Das Grundprinzip dieses Ansatzes besteht darin, die Performance eines Engagements in Bezug auf E, S und G zu bewerten.

Stufe 3: Zuletzt müssen die ESG-Risiken in den Geschäftsstrategien einbezogen werden und in die Geschäftsprozesse, bspw. im Risikomanagement, integriert werden.

Welche Ansätze für die Institute geeignet sind, hängt von der Größe, der Komplexität und dem jeweiligen Geschäftsmodell ab.

Zu Ihrer Unterstützung hat die AWADO ein ESG Tool entwickelt, das der Übersetzung der Nachhaltigkeitsrisiken in die bekannten Risikoarten zum Zweck einer ESG-Risikoinventur dient. Wenn Sie zu diesem Themenkreis auf unsere Expertise zurückgreifen möchten, freuen wir uns, Sie hierbei unterstützen zu dürfen.