GENiAL 6-2018

16 | GENiAL | 6-2018 A uf nach Asien – „In einen neuen Sonnenaufgang“ – so lautete das Thema des diesjährigen Wirtschaftstages in Bochum. Hierzu hat- ten die Genossenschaftsbanken rund 2.000 Unternehmerinnen und Unternehmer aus NRW eingeladen. Denn Asien, und dabei besonders China, hat sich zu einer der dynamischsten und pulsierendsten Regionen der Welt entwickelt und bietet gerade auch der mittelständischen Wirtschaft viele Chancen. Dafür ist jedoch einiges an Wissen sowie interkul- tureller Kommunikation nötig. Unter der Moderation der Journalisten Judith Rakers und Peter Großmann informierte deshalb Rechtsexpertin Sabine Stri- cker-Kellerer über die Fallstricke für deutsche Unternehmen auf asiatischem Boden – vom Vertragsrecht über Marktzugänge bis zu Investitionen. Robert Hetkämper, langjähriger ARD-Südostasienkorrespondent, berichtete über seine Reisen und Reportagen quer über den Kontinent. Um persönliche Erlebnisse mit Chinesinnen und Chinesen in Stadt und Land ging es in ei- ner Talkrunde mit der ehemaligen Fecht-Olympiasiegerin Britta Heidemann, Schauspielerin Minh-Khai Phan-Thi und Fernsehköchin Sarah Wiener. Den politischen Akzent setzte zum Abschluss des Wirtschaftstages in Bochum Linkspolitiker Gregor Gysi. Wirtschaftstag 2018 in Bochum Aufbruch auf Asiatisch oder: „In einen neuen Sonnenaufgang“ Gysis Kritik anTrump und der deutschen Politik: „Eine Roulettekugel ist im Gegensatz zu PräsidentTrump eine berechenbare Größe. Und dann macht er so un- sinnige Sachen: Er belegt genmanipulierte Sojabohnen, die aus China nur in die USA geliefert werden, weil sie nur dort verkauft werden, mit Strafzöllen. Das wird die Chinesen treffen. Klar!Trump sollte besser aufpassen, dass die Chinesen nicht mal zurückschlagen. Dann könnte die Lehman-Pleite wie ein Kindergeburtstag wirken. Denn die Chinesen könnenTrump neue und schlimmere Finanzkrise bescheren.“ „Wir in Deutschland müssen unsere Vasallentreue gegenüber Amerika endlich mal aufgeben. Wir müssen unsere eigenen Ziele definieren und diese umsetzen und nicht nach Amerika oder China schauen. Denn die Zeit des Kalten Krieges ist vorbei. Es gibt keine gemeinsamen Feinde mehr. Trump hat das bereits begriffen. Deshalb gäbe es ausTrumps Sicht auch keinen Grund, warum er keinen Handelskrieg gegen Europa führen sollte.“ Fotos: Nina Gschlößl, Henriette Kriese

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