GENiAL 4-2017

4-2017 | GENiAL | 9 das ist nicht in sechs Monaten erledigt, und auch nicht in zwölf. Mein Eindruck ist, dass der ganze Prozess auch weiterhin von einem Geist des Zusammengehen- Wollens getragen ist. Es ist auf allen Sei- ten ganz viel guter Wille zu spüren. Ich bin der festen Überzeugung, dass wir schon gut vorangekommen sind. Zum Jahreswechsel übernimmt Ihr Nachfolger Ralf W. Barkey den Vor- standsvorsitz. Haben Sie ihm einen Rat für die Führung des größten genossenschaftlichen Regionalver- bands gegeben? Den braucht er nicht. Er wird seine ei- genen Spuren legen und dem Verband seine Führung und sein Gepräge geben, und das ist auch gut so. Das Staffelholz wird weitergegeben, und es ist wichtig, dass jetzt auch neue Wege beschritten werden und Dinge sich weiterentwickeln können. Sie haben schon früh für die „Visi- on eines bundesweit einheitlichen Prüfungsverbands“ geworben. Was spricht aus Ihrer Sicht für diese Bün- delung der Kräfte? Ich glaube, dass die Vielstimmigkeit in unserem Chor der Regionalverbände für die Fortentwicklung der Gruppe nicht be- sonders förderlich ist. Bei Zentralbank, Rechenzentrale, Bausparkasse, Versiche- rung – dort haben wir inzwischen über- all „einen“ Ansprechpartner. Und ich bin überzeugt, dass sich die Schlagkraft der Regionalverbände erhöhen wird, wenn auch sie aus „einer“ Gewinn-und-Ver- lustrechnung arbeiten. Ich glaube, dass wir große Einheiten brauchen, um den permanent steigenden Anforderungen an unsere Mitglieder – und an uns – best- möglich begegnen zu können. Und ich bin fest davon überzeugt, dass da auch noch weitere Schritte kommen sollten. Das ist auch im Gesamtvorstand die einhellige Meinung. Aber wir können natürlich nur das Angebot aussprechen, diese Schritte auch zu gehen. Seit 23 Jahren sind Sie nun für die Genossenschaftsorganisation im Einsatz. An welche Momente denken Sie besonders gern zurück? So toll die großen Ereignisse auch sind, die prominenten Referenten und span- nenden Themen beim Wirtschaftstag – oft sind es gerade die kleinen Dinge, die mir länger im Gedächtnis bleiben. Ein gutes Gespräch, ein Kollege, der nach langer Krankheit wieder seine Arbeit aufnehmen kann, eine Genossenschaft, der man aus einer Sackgasse helfen kann. Da denke ich immer, das war sinnvolle Arbeit. Ganz grundsätzlich habe ich es einfach immer als eine sehr interessante und nützliche Aufgabe gesehen, im Genossenschafts- wesen arbeiten zu dürfen. Ich finde, das ist eine fantastische Wirtschaftsform und eine großartige Gruppe, für die es sich wirklich lohnt, sich einzusetzen. Ich habe festgestellt, dass inzwischen auch meine gesamte Familie überzeugte Genossen- schafter sind. Welche Pläne haben Sie für die kom- mende Zeit? Ich habe über die Mitarbeit in der Bürger- stiftung Vordertaunus der VR Leasing die Initiative JOBLINGE kennengelernt, die mich wirklich begeistert und die ich ger- ne unterstützen möchte. Dabei geht es darum, schwer zu vermittelnde Jugend- liche auf dem Weg in die Arbeitswelt zu unterstützen. Mit einigen weiteren Füh- rungskräften aus dem Verband habe ich im Sommer bereits eine Kurzausbildung zum Mentor gemacht, und ich fände es toll, junge Leute so auf dem Weg ins Be- rufsleben zu begleiten. Leider gibt es das Projekt in Hannover noch nicht, deshalb werde ich wohl zunächst im Raum Ham- burg mitwirken. Aber langfristig fände ich es klasse, wenn sich auch im Raum Hannover so etwas aufbauen ließe. Dort würde ich dann auch gerne als Mentor tätig werden – und freue mich natürlich über ganz viel Unterstützung von Unter- nehmen aus der Region! Daneben freue ich mich natürlich auch darauf, wieder mehr Zeit für Familie und Hobbys zu haben! Ich möchte gerne häu- figer kochen, vielleicht einen Angelschein machen – und ausgedehnte Motorradtou- ren! Wo soll’s denn hingehen? Ich stelle es mir zum Beispiel sehr inter- essant vor, die vielen Orte in Deutschland nochmal zu bereisen, an denen ich zwar schon einmal war, wo ich aber eigentlich nur Sitzungssäle gesehen habe. Oft ist ja viel zu wenig Zeit, um die Städte und ihre Besonderheiten wirklich zu entdecken – da wäre so eine Motorradtour am Wo- chenende doch mal eine gute Gelegen- heit, finde ich. Und natürlich gibt es auch ein paar Traumziele, die für das Motorrad etwas zu weit sind. Im nächsten Jahr wür- den wir zum Beispiel sehr gerne Südafrika kennenlernen. Vielen Dank für das Gespräch, Herr Bockelmann! JOBLINGE Bei JOBLIGNE engagieren sich Wirtschaft, Staat und Privatperso- nen gemeinsam, um junge Men- schen mit schwierigen Startbedin- gungen zu unterstützen. Das Ziel: echte Jobchancen und die nach- haltige Integration in Arbeitsmarkt und Gesellschaft. Mit ehrenamtli- chem Engagement, lokalen oder überregionalen Spenden oder als Ausbildungs- und Praktikumspart- ner können Unternehmen auf vielfältige Weise gesellschaftliches Engagement mit eigenen Bedarfen verbinden: von der Gewinnung qualifizierter Auszubildender über Corporate Volunteering bis hin zu strategischen Projekten. www.joblinge.de Foto: Genossenschaftsverband – Verband der Regionen / Stefan Krutsch

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