2. Newsletter Fachvereinigung Gewerbliche Genossenschaften Ausgabe 06/23

Liebe Mitglieder,
liebe Leserinnen und Leser,

heute erhalten Sie die zweite Ausgabe unseres neuen Newsletters „GenoConnect - Gewerbliche Waren- und Dienstleistungsgenossenschaften“.

Unsere Schwerpunktthemen sind diesmal Mediation und Recht –mit einem Beitrag zum Datenschutz. Dazu informieren wir über Neuigkeiten und Lösungsangebote aus dem Verband, diesmal zum Thema Fördermittel.

Falls Ihnen ein Thema zu kurz gekommen ist oder Sie uns Anregungen zum Newsletter geben wollen, sprechen Sie uns gerne an oder schreiben uns. Leiten Sie den Newsletter auch gerne an interessierte Personen in Ihrem Umfeld weiter! Die nächste Ausgabe erscheint im August 2023. Wir wünschen viel Spaß beim Lesen!

Ihr Team Gewerbliche Waren- und Dienstleistungsgenossenschaften

Schon mal von Mediation gehört?...
In den 1990er Jahren schwappte eine Mediationswelle aus den USA nach Deutschland über. Seitdem hat sich in Sachen Mediation viel bewegt. Auch wenn inzwischen viele den Begriff kennen, wissen die wenigsten konkret etwas damit anzufangen.
Unser Exkurs „Mediation“ soll aufklären, informieren, offenlegen und Ihnen den Sinn und Nutzen der Mediation näherbringen. In den nächsten Ausgaben werden Sie unterschiedliche Bausteine kennenlernen. Wir starten aber mit der wichtigsten Frage:


Was ist Mediation überhaupt?
Mediation ist ein strukturiertes Verfahren zur Konfliktbeilegung, bei dem ein neutraler Dritter (der Mediator) das Gespräch leitet. Ziel ist es, eine einvernehmliche Lösung zu finden, mit der alle Beteiligten einverstanden sind. Dabei sind alle Lösungsansätze denkbar. Mediation versteht sich als zukunftsorientiert. Das bedeutet, dass nicht alte Probleme aufgearbeitet werden, sondern eine Lösung für eine weitere Zusammenarbeit gefunden werden soll. Der Mediator ermöglicht den Austausch darüber und hilft dabei, die Lösung aus einem gemeinsamen Verständnis heraus herzuleiten.

Warum Mediation?
„Wenn man als Werkzeug nur einen Hammer hat, sieht jedes Problem wie ein Nagel aus“ (Paul Watzlawick)
Manchmal hilft die unbeteiligte, neutrale Sicht von außen. Während man im Konfliktfall oft in seinem Standpunkt gefangen ist, hat der Mediator als Unbeteiligter an der Situation die Möglichkeit, auch andere Sichtweisen in Betracht zu ziehen.
Mediation kann den Nutzen herausarbeiten, indem die Anliegen und Sichtweisen der einen Seite wie die der Gegenseite verstanden werden, wenngleich man damit nicht einverstanden sein muss. Dieses Verständnis ermöglicht die Lösungsfindung auf einer anderen Ebene.
Mediation vs. Gerichtsverfahren: Der Unterschied zum Gerichtsverfahren ist, dass bei einer Mediation keine Beweisaufnahme vorgenommen wird. Es folgt demnach auch keine Rechtsprechung oder Schuldzuweisung, denn jeder Konfliktpartner hat seine eigene Wahrheit. Diese zu beurteilen, liegt nicht im Ermessen des Mediators. Gespräche finden daher auf Augenhöhe statt.

Wann eignet sich Mediation?
Grundsätzlich eignet sich die Mediation zur dauerhaften Konfliktlösung; also bei Konflikten, die eine Suche nach der bestmöglichen Lösung nahelegen. Die Mindestanforderung an die Konfliktparteien sollte sein, dass noch ein Funken Wille zum Gespräch vorhanden ist. Das muss man nicht mit Freude tun, Ihr Mediator unterstützt Sie gerne dabei.
Mediation eignet sich nicht, wenn es um die Durchsetzung einer Lösung geht, bei der es nicht darauf ankommt, ob die gegnerische Partei damit einverstanden ist oder nicht. In diesem Fall wählen Sie lieber das Gerichtsverfahren.

Mediation und Genossenschaftswesen ergänzen sich hervorragend, da beide nach ähnlichen Prinzipien arbeiten. Klingt ziemlich weit hergeholt? Welche Prinzipien der Mediation zu Grunde liegen und wie sich diese mit den genossenschaftlichen Prinzipien decken, erzählen wir Ihnen in der nächsten Ausgabe.

Sie haben ein persönliches Anliegen? Melden Sie sich bei uns!

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Stefanie Herfort

Beratung und Betreuung Genossenschaften
insb. Schülergenossenschaften
Master of Mediation (MM)

1. Was machen Sie genau beim Genossenschaftsverband?
Ich arbeite in der Abteilung Beratung und Betreuung Genossenschaften in der Geschäftsstelle Münster. Überwiegend bin ich im Projekt Schülergenossenschaften tätig. Darüber hinaus bin ich ausgebildete Mediatorin und beschäftige mich daher viel mit dem Thema Konfliktmanagement.

2. Welche Schwerpunkte betreuen Sie als Referentin beim Verband?
Ich betreue die Schülergenossenschaften in NRW und Niedersachsen und begleite dort auch die Gründungen. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Mediation. Dabei geht es nicht nur um die Durchführung, sondern auch um Aufklärung und Information dieses Verfahrens. Ein tolles Ergebnis dieser Arbeit ist unser Erklärvideo Unsere Leistung: Mediation - Was ist das - YouTube

3. Wie sieht ihr Arbeitsalltag aus?
Ich arbeite überwiegend im Homeoffice. Dort führe ich digitale Gründungsberatungen durch, berate telefonisch unsere Projektteilnehmer*innen oder gebe Webinare für Schülergenossenschaften. Wenn das Telefon mal nicht klingelt, entwickle und überarbeite ich unser Material und die Homepage. Darüber hinaus beantworte ich Anfragen zur Mediation oder schreibe Artikel für unsere Newsletter. Langeweile gibt es nicht.

4. Was machen Sie in Ihrer Freizeit?
Ich verbringe meine Freizeit mit meiner Familie und Freunden, z.B. bei einem netten Spieleabend oder einfach nur zum Quatschen. Wenn wir mit den Kindern nicht gerade die heimischen Spielplätze erkunden, sind wir auch gerne mit dem Wohnwagen unterwegs.

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Stefanie Herfort

Beratung und Betreuung Genossenschaften
insb. Schülergenossenschaften
Master of Mediation (MM)

Ist Ihnen bekannt, welche Vorschriften für Sie/Ihren Betrieb relevant sein können?
Seit fünf Jahren gilt die Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) sowie das Bundesdaten-schutzgesetz (BDSG-neu). Gemäß einer Umfrage im Jahr 2022 haben nur 22 Prozent der mit Sitz in Deutschland befragten Unternehmen die Anforderungen vollständig umgesetzt. Demnach besteht in vielen Unternehmen akuter Handlungsbedarf.
Für landwirtschaftliche Unternehmen können die Vorgaben beziehungsweise das Erfüllen von Artikel 30 (DSGVO) zum Verzeichnis der Verarbeitungstätigkeiten oder Artikel 13 (DSGVO) zur Informationspflicht bei Erhebung von personenbezogenen Daten bei der betroffenen Person verpflichtend sein.

Wie ist der Umsetzungsstand in Ihrem Unternehmen?
Die Umsetzung datenschutzrechtlicher Anforderungen stellt Unternehmen vor eine Vielzahl von Herausforderungen. Die gesetzlichen Vorgaben schaffen einen dringenden Handlungs¬bedarf und gleichzeitig viel Verunsicherung für landwirtschaftliche Betriebe.

  • Was muss umgesetzt werden?
  • Wie können wir unsere personenbezogenen Daten schützen?
  • Braucht mein Betrieb tatsächlich einen Datenschutzbeauftragten?
  • Entsprechen unsere umgesetzten Maßnahmen zum Datenschutz den gesetzlichen Anforderungen?

Deutsche Datenschutzaufsichtsbehörden verstärken die Kontrollen!

Eine gute Datenschutzberatung ist hier unerlässlich, um sich datenschutzkonform aufzustellen. Die für die Einhaltung und Umsetzung des Datenschutzes zuständigen Aufsichts¬behörden haben im vergangenen Jahr die Kontrollen in den Unternehmen intensiviert und teilweise erhebliche Bußgelder für Versäumnisse und Verstöße gegen die DSGVO verhängt.

Unternehmenseigene Daten von Kunden, Lieferanten, Personal, Mitgliedern, Finanzen u. v. m. stellen heutzutage unverzichtbare Informationen eines Unternehmens dar. Gehen Daten verloren oder geraten in falsche Hände, kann dies neben dem Datenverlust auch weitere Auswirkungen haben wie z. B.:

  • Bußgelder durch Verstoß gegen Recht und Gesetz,
  • Unterbrechung der Betriebsabläufe mit finanziellen Auswirkungen und
  • Verlust des eigenen Unternehmensimages.

Welche Maßnahmen haben Sie dazu in Ihrem Betrieb umgesetzt und dokumentiert?

Wir helfen Ihnen bei der Prüfung und Umsetzung der notwendigen Maßnahmen.

Wir bieten Unterstützung bei den erforderlichen datenschutzrechtlichen Maßnahmen unter Einhaltung der DSGVO sowie anderer relevanter Gesetze und Vorschriften und prüfen mit Ihnen gemeinsam die Sicherheit Ihrer Unternehmensdaten und zeigen Ihnen Handlungs¬optionen auf.

Gern unterstützen wir Sie bei der Umsetzung der gesetzlichen Vorgaben in Ihrem Unternehmen.

Das Bundeswirtschaftsministerium (BMWK) hat ein neues Förderprogramm für gemeinwohlorientierte Unternehmen und Social Startups ins Leben gerufen. Unter dem Namen „REACT with impact – Förderung des Sozialunternehmertums“ bietet das BMWK auch Genossenschaften die Möglichkeit, sich zu allen wirtschaftlichen, finanziellen, digitalen und organisatorischen Fragen der Unternehmensführung beraten zu lassen.

Weitere Informationen auf der Internetseite des BMWK.
Nähere Informationen zum Umfang der Beratung finden Sie auf der Internetseite des Netzwerk Energiewende jetzt

Mittelständler fast aller Größenklassen und Branchen planen hohe Investitionen in die Digitalisierung, neue Technologien und künstliche Intelligenz. Themen wie eine intelligente Vernetzung, eine leistungsfähige Dateninfrastruktur und eine größtmögliche IT-Sicherheit in der Wirtschaft rücken in den Vordergrund. Und auch der Vertrieb ist immer stärker digitalisiert.
Unsere Berater und Betreuer erfahren es zunehmend – vor allem bei neuen Gründungsideen – wie Genossenschaften mit Hilfe neuer Technologien und klugen, innovativen Ideen den Fortschritt vorantreiben wollen.
Stark gefragt ist daher auch die Nachfrage nach attraktiven Förderprogrammen. Wenn es um die Zusammenstellung passender Investitionsförderprogramme geht, unterstützen wir unsere Mitglieder und Kunden im Rahmen unseres Angebots Fördermittelscout. Sprechen Sie uns an, wir helfen Ihnen gerne weiter.

Johannes Ries Profil bild

Johannes Ries

Beratung und Betreuung Genossenschaften

Auf einen Blick:

  • Die Kandidat*innen wurden mit großer Mehrheit in den Fachrat der Fachvereinigung der gewerblichen Waren- und Dienstleistungsgenossenschaften gewählt.
  • Wir danken Ihnen für die Unterstützung Ihrer Kandidat*innen und Ihre Wahlbeteiligung.


Die Online-Wahl in der Mitgliederversammlung der Fachvereinigung der gewerblichen Waren- und Dienstleistungsgenossenschaften des Genossenschaftsverband – Verband der Regionen e.V. ist abgeschlossen. An der Nachwahl der Mandate für den Fachrat der Fachvereinigung der gewerblichen Waren- und Dienstleistungsgenossenschaften haben sich viele Mitglieder Ihrer Fachvereinigung beteiligt.

Allen, die sich aktiv an der Wahl beteiligt haben, ein herzliches Dankeschön!

In den Fachrat der Fachvereinigung der gewerblichen Waren- und Dienstleistungsgenossenschaften der aktuellen Mandatsperiode bis zum 30.06.2025 wurden gewählt:

  • Matthias Güde, DUCAH - Digital Urban Center for Aging and Health eG, Berlin
  • Georg Mersmann, Soennecken eG, Overath
  • Lutz Pakendorf, Genossenschaft Kölner Friedhofsgärtner eG, Köln
  • Martin Richrath, EK/servicegroup eG, Bielefeld
  • Michael Scherer, MPB Mehrwegpool der Brauwirtschaft eG, Düsseldorf
  • Dr. Stefan Touchard, GFT Gemeinschaft Fernmelde-Technik eG, Hilden
  • Roger Ulker, Konsum Dresden eG, Dresden

Herzlichen Dank für Ihre Wahlbeteiligung und die Unterstützung Ihrer Kandidat*innen.

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